Swiss Re erwartet weiteres Wachstum im Nichtlebenmarkt

Christian Mumenthaler, ehemaliger Group CEO Swiss Re. (Bild: Swiss Re)

Zürich / Monte Carlo – Die Swiss Re rechnet im weltweiten Markt für Nichtleben-Rückversicherungen mit weiterem Wachstum. Insbesondere die im Zuge des Klimawandels häufiger auftretenden Unwetter lassen die Nachfrage bei Erstversicherern nach solchen Deckungen ansteigen, wie der Konzern am Montag am Branchentreffen in Monte Carlo mitteilte.

Schäden aus Naturkatastrophen haben die Bilanzen von Sachversicherern und von Rückversicherern in den vergangenen Jahren immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Grossereignisse wie das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien oder auch «kleinere» und immer häufiger auftretende Unwetter mit Hagel, Starkregen oder Waldbrände verursachten hohe Kosten.

Und dieser Trend dürfte sich fortsetzen, wie die Swiss Re am Montag am «Rendez-Vous de Septembre» betonte. Es sei davon auszugehen, dass es weitere Jahre mit versicherten Schäden von über 100 Milliarden US-Dollar geben werde. Im Jahr 2022 etwa hatten Unwetter der Versicherungsbranche Kosten in Höhe von rund 125 Milliarden beschert.

Nachfrage nach Rückversicherungen wächst
Die Nachfrage nach Sachrückversicherungen für Unwetter dürfte angesichts der zunehmenden Risiken hoch bleiben, ist man bei der Swiss Re überzeugt. Der Nichtleben-Rückversicherungsmarkt werde stärker als das globale Bruttoinlandprodukt (BIP) zulegen. In den kommenden zehn Jahren rechnet Swiss Re mit einem nominalen, jährlichen Marktwachstum von 5,4 Prozent oder inflationsbereinigten 3 Prozent.

Gründe dafür sind laut Swiss Re nebst den häufiger auftretenden Extremwetterereignissen, die Inflation, teurere Immobilien oder auch die zunehmende Urbanisierung rund um den Globus. Ein wichtiges Thema am diesjährigen Branchentreffen werde die steigende Nachfrage nach Rückversicherungsdeckung und die am Markt dazu verfügbaren Kapazitäten sein, hiess es.

«Nachhaltiges Preisniveau» erreicht
Der Klimawandel, die sich damit verändernden Parameter im Geschäft mit Naturrisiken sowie die steigende Nachfrage nach Deckungen setzten aber voraus, dass sich die Renditen in diesem Markt auf einem angemessen hohen Niveau bewegten, fordert Swiss Re. Dank zuletzt steigender Preise, hätten die Rückversicherer nun zu einem «nachhaltigen Preisniveau» zurückgefunden.

Es würden aber Neujustierungen etwa bei der Risikoteilung zwischen Erst- und Rückversicherern notwendig, damit es den Rückversicherern auch in Zukunft gelingen könne, Spitzenrisiken und Grosskatastrophen abzufedern. Erstversicherer seien besser dazu geeignet, um die Kosten von häufiger auftretenden, kleineren Unwettern zu absorbieren.

Die kleineren, sekundären Naturgefahren hätten zugenommen und seien für die Branche schwer einzuschätzen. Zur verbesserten Steuerung des Geschäfts investiere Swiss Re daher in den Ausbau von Daten- und Risikomodellen und teile diese auch mit den Erstversicherern. Daten und Analytik seien auch hilfreich, um Produkte zu vereinfachen oder Portefeuilles neu zu positionieren.

In Monte Carlo läuft seit Samstag und noch bis am Mittwoch (13.9.) das alljährliche Treffen von Vertretern aus der Rück- und Versicherungsbranche. Unter den Teilnehmern wird unter anderem über Markt- und Preisentwicklungen in der Branche diskutiert. (awp/mc/ps)

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