Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re ist im ersten Quartal 2024 gut auf Kurs für die Erreichung seiner Jahresziele. Für Unterstützung sorgte eine geringe Anzahl von Grossschäden aus Naturkatastrophen in den ersten drei Monaten sowie ein gutes Anlageergebnis.
Der Konzerngewinn belief sich für die ersten drei Monate 2024 auf 1,09 Milliarden Dollar, wie Swiss Re am Donnerstag mitteilte. Damit lag das Ergebnis über den Erwartungen der Analysten. Wegen der Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS war der Wert nicht vergleichbar mit dem Vorjahresergebnis (643 Millionen Dollar). Der gemäss IFRS neu ausgewiesene Versicherungsumsatz lag bei 11,7 Milliarden Dollar.
Vertragserneuerungen
Die Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) profitierte von den geringen Naturkatastrophen im Berichtszeitraum. Betroffen war die Sparte allerdings vom Baltimore-Brückeneinsturz. Das Ereignis, bei dem ein Containerschiff einen Stützpfeiler einer Autobahnbrücke rammte, bescherte Swiss Re netto einen Verlust von «gegen 75 Millionen Dollar», wie Finanzchef John Dacey sagte. Der Schaden-Kosten-Satz belief sich auf 84,7 Prozent und lag damit klar im Zielbereich für das Gesamtjahr («unter 87 Prozent»).
Per 1. April 2024 erneuerte Swiss Re zudem Verträge mit einem Prämienvolumen von 2,5 Milliarden Dollar. Dabei konnte der Rückversicherer bessere Tarife durchsetzen: Insgesamt wurde in der Erneuerungsrunde eine Preiserhöhung von 12 Prozent erzielt.
Gestiegene Renditen
Im Lebengeschäft (L&H Re) erzielte der Rückversicherer in den ersten drei Monaten einen Gewinn nach IFRS von 412 Millionen Dollar. Das Ergebnis spiegle eine den Erwartungen entsprechende Sterblichkeit in den USA wider, gleichzeitig profitierte die Sparte von einem guten Anlageergebnis, hiess es. Auch die Sparte ist damit auf gutem Weg, den angestrebten Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar im Gesamtjahr 2024 zu erreichen.
In der Sparte Corporate Solutions fiel vor allem das «Noto-Erdbeben» in Japan mit Kosten von 66 Millionen Dollar ins Gewicht. Analysten betonten die weiteren Fortschritte der früheren Problemdivision, die sich im Schaden-Kostensatz von 89,9 Prozent widerspiegelten. Er ist damit ebenfalls auf Kurs für das Jahresziel (unter 93 Prozent)
Rückzug aus Iptiq
Ein Ende macht Swiss Re mit der 2016 gegründeten Digitalversicherungsplattform Iptiq, die offenbar die Erwartungen nicht erfüllt hat. Das aktuelle Marktumfeld unterscheide sich «erheblich von dem zur Zeit der Gründung von Iptiq», hiess es zur Begründung. Der Konzern will nun Optionen für die verschiedenen Iptiq-Einheiten prüfen.
In der Geschäftsleitung kommt es zum Rücktritt von Moses Ojeisekhoba per Ende August 2024, zu dessen Geschäftseinheit «Global Clients and Solutions (GCS)» auch Iptiq gehört. Er wird nicht ersetzt werden. Dagegen gab der Rückversicherungskonzern die Nachfolge für Andreas Berger als Leiter der Sparte Corporate Solutions bekannt: Ab Juli wird Ivan Gonzalez die Sparte leiten. Berger übernimmt auf dieses Datum bekanntlich das Amt des CEO von Christian Mumenthaler.
Für die Erreichung der Jahresziele sieht sich Swiss Re mit dem Ergebnis gut unterwegs: Weiterhin will der Rückversicherer einen IFRS-Konzerngewinn von mehr als 3,6 Milliarden Dollar erreichen. Am Aktienmarkt kam das Ergebnis gut an, die Analysten sprachen von einem «starken Ergebnis». Die Swiss-Re-Aktie schlossen 3,8 Prozent im Plus. (awp/mc/ps)