Swiss Re: Prämieneinnahmen in der Branche wachsen
Zürich – Im Jahr 2012 haben die schwache Konjunktur und die nach wie vor tiefen Zinsen den Versicherungen weltweit das Leben schwer gemacht. Trotzdem sind die Prämieneinnahmen sowohl im Leben- als auch im Nichtlebengeschäft gewachsen, wie aus der vom Rückversicherer Swiss Re veröffentlichten «sigma»-Studie hervorgeht. Grund dafür war die gute Entwicklung in den Wachstumsmärkten, insbesondere jener in Asien.
Das globale Prämienaufkommen in der Lebensversicherung ist im Jahr 2012 inflationsbereinigt um 2,3% auf 2’621 Mrd USD angewachsen, nachdem das Volumen im Vorjahr noch um 3,3% zurückgegangen war. Das Wachstum im Berichtsjahr sei zwar vielversprechend, hinke aber immer noch den Raten von vor der Krise hinterher, heisst es in der Studie weiter.
Lebengeschäft mit starkem Wachstum in den Schwellenländern
Besonders gut hat sich das Lebengeschäft mit einem Plus von 4,9% in den Schwellenländern entwickelt. Im Jahr 2011 hatten regulatorische Veränderungen in Indien und China noch zu einem starken Rückgang geführt. Das Wachstum in den entwickelten Märkten betrug 1,8% nach -3% im Vorjahr und wurde vor allem vom stabilen Verlauf in den entwickelten Ländern Asiens und den USA gestützt, während in Westeuropa die Prämieneinnahmen weiter schrumpften.
Im Nichtlebengeschäft nahm das Prämienvolumen im Berichtsjahr um 2,6% auf 1’992 Mrd USD (2011: +1,9%) zu. Dabei sei der Anstieg in den Schwellenländern breit abgestützt gewesen und habe sich auf 8,6% (+8,1%) belaufen, schreibt Swiss Re. In den entwickelten Märkten nahmen die Prämieneinnahmen in der Nichtlebenversicherung um 1,5% (+0,9%) zu, womit im vierten Jahr in Folge ein Plus resultierte.
Profitabilität unter Druck
Die Profitabilität habe sich insbesondere bei den Lebensversicherungen aufgrund der tiefen Zinssätze auf bescheidenem Niveau bewegt, so die Mitteilung weiter. Derweil verbesserten sich im Nichtlebengeschäft die technischen Ergebnisse leicht, dies dank gezielter Prämienerhöhungen und der Auflösung von Reserven.
Insgesamt bleibe die Branche gut kapitalisiert, kommt die Studie zum Schluss. Dies auch wenn die nach dem Rechnungslegungsstandard GAAP veröffentlichten Zahlen wegen der tiefen Zinsen wohl ein zu positives Bild der aktuellen Kapitalausstattung abgeben.
Asien nimmt an Bedeutung zu
Im laufenden Jahr 2013 rechnen die Experten mit einem weiterhin schleppenden Verlauf des Lebengeschäfts in den entwickelten Märkten, während in den asiatischen Schwellenländern das Wachstum vor allem in China und Indien wieder anziehen dürfte. Im Nichtlebengeschäft seien die Aussichten erfreulicher, da die sukzessive Verfestigung der Prämiensätze, die 2011 begann, sich fortsetzen und noch akzentuieren dürfte. Die Prämiensatzerhöhungen würden aber insgesamt moderat ausfallen, da keine Kapazitätsengpässe bestünden und die schwache Konjunktur die Nachfrage nach zusätzlicher Versicherungsdeckung in Grenzen halte.
Alles in allem dürften in den kommenden Jahren die asiatischen Schwellenländer in der Weltwirtschaft und den globalen Versicherungsmärkten eine immer bedeutendere Rolle einnehmen. Dies obwohl Asiens Anteil an der Weltbevölkerung gemäss Hochrechnungen der UNO bis 2062 von 60% auf 53% abnehmen wird.
Afrika wird wichtiger Teil der Versicherungswirtschaft
Der Bevölkerungsanteil in Afrika dürfte dagegen von derzeit 15% auf 27% zunehmen. Somit sei der Kontinent gut aufgestellt, um in den nächsten fünfzig Jahren zu einem wichtigen Teil der Welt- und somit der Versicherungswirtschaft zu werden. (awp/mc/pg)