Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re will im neuen IFRS-Bilanzkleid im kommenden Jahr die Gewinne sprudeln lassen und hat sich im Rahmen des heute Freitag stattfindenden Investorentags dazu hohe Ziele gesetzt. Die verbesserte Ertragskraft soll dabei auch in Zukunft den Aktionärinnen und Aktionären zugutekommen.
Anfang 2024 stellt Swiss Re ihre Rechnungslegung wie geplant von US-GAAP auf IFRS um. Mit diesem Schritt verbessere sich die «Sichtbarkeit der Ertragskraft» und das Eigenkapital steige an, teilte der Konzern im Vorfeld des Investorentags mit. Für das kommende Jahr hat Swiss Re denn auch neue, ambitiösere Finanzziele ausgegeben.
Auf Gruppenebene rechnet der Konzern im Jahr 2024 mit einem Gewinn, der die Marke von 3,6 Milliarden US-Dollar übersteigen soll, wie es weiter heisst. Das wäre der höchste Gewinn seit 2016. Im laufenden Jahr will Swiss Re bekanntlich einen Gewinn von mehr als 3 Milliarden erreichen. Die Eigenkapitalrendite soll derweil in den kommenden Jahren die 14 Prozent übersteigen.
«Unsere intensiven Anstrengungen zur Stärkung der Ertragskraft zahlen sich jetzt aus», wird Konzernchef Christian Mumenthaler in der Mitteilung zitiert. Swiss Re sei dabei gut positioniert, um von der stärker ökonomisch geprägten Sichtweise des IFRS-Rechnungslegungsstandards zu profitieren.
Profitableres Lebengeschäft
Einen deutlich grösseren Gewinnbeitrag wird künftig die Lebens- und Krankenrückversicherung (L&H Re) liefern. Schliesslich werde gerade dort die Profitabilität des Geschäfts mit der Umstellung auf IFRS «besser ersichtlich», heisst es. Im kommenden Jahr soll die Sparte 1,5 Milliarden Dollar zum Gruppengewinn beitragen, nach angestrebten 900 Millionen in diesem Jahr.
Auch die Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) wird laut den Plänen künftig mehr Gewinn abwerfen. Den dort für die Profitabilität massgebenden Schaden-Kosten-Satz will Swiss Re unter die Marke von 87 Prozent drücken. In diesem Jahr lautet das Ziel «unter 95 Prozent». Je deutlicher der Satz unter 100 Prozent liegt, desto profitabler ist das Geschäft.
Dabei profitiert nicht nur das Lebengeschäft von der IFRS-Umstellung, sondern auch in den Sachsparten steigt die Gewinnkraft. Im Bereich Corporate Solutions, wo Swiss Re grossen und mittelgrossen Firmenkunden Erstversicherungen anbietet, wird neu eine Combined Ratio von weniger als 93 Prozent (bisher: unter 94%) angestrebt.
Dividende steigern
Swiss Re werde überdies an ihren Prioritäten im Kapitalmanagement festhalten und zu einem nachhaltigen Dividendenwachstum zurückkehren, verspricht der Konzern weiter. Die Basis dazu biete die robuste Kapitalquote des Swiss Solvency Tests (SST) von 314 Prozent per 1. Juli. Diese Kennzahl wird von den neuen Rechnungslegungsregeln kaum tangiert.
Weiter machte Swiss Re klar, dass die im Best-Estimate-Verfahren berechneten Rückstellungen im Sach- und Haftpflichtgeschäft dauerhaft am oberen Ende der Bandbreite liegen sollen. Um das zu gewährleisten, führt der Konzern für das Neugeschäft einen sogenannten Unsicherheitszuschlag auf Rückstellungen ein, der den Gewinn im Jahr 2024 mit 0,5 Milliarden Dollar belasten werde. (awp/mc/pg)