Swiss Re steigert Ergebnis in Q1 deutlich

Michel M. Liès

Michel M. Liès. (Foto: zvg)

Michel M. Liès, CEO Swiss Re (Foto: Swiss Re).

Zürich – Die Swiss Re ist gut in das Jahr 2015 gestartet und hat den Gewinn im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. In der Sach- und Haftpflicht-Rückversicherung (P&C) erreichte die Gruppe die sehr guten Resultate aus dem Vorjahr zwar nicht ganz. Dagegen legten die drei weiteren Sparten im Ergebnis kräftig zu. Begünstigt wurde der Ausweis von Anlagegewinnen.

Im Berichtsquartal steigerte der Rückversicherer den Gewinn um 17% auf 1,44 Mrd USD und lag damit klar über den Analystenschätzungen. Life&Health 277 Mio (VJ 64 Mio), Corporate Solutions 167 Mio (80 Mio) und Admin Re 206 Mio (48 Mio) steuerten deutlich mehr zum Gewinn bei als noch vor Jahresfrist, wie Swiss Re am Donnerstag bekanntgab. Das grösste Standbein P&C musste dagegen einen Rückgang um 18% auf 808 Mio hinnehmen.

Hohe Anlagegewinne
In L&H hätten Massnahmen zur Profitabilitätssteigerung, etwa das Repricing auf den vor 2004 abgeschlossenen US-Einzelleben-Versicherungen, erste Früchte getragen, erklärte Finanzchef David Cole an einer Telefonkonferenz. Der Grossteil des Gewinnanstiegs ging aber von realisierten Kapital- und Absicherungsgewinnen sowie von positiven Wechselkursentwicklungen aus. Die Eigenkapitalrendite vervierfachte sich in der Sparte auf 17,2%. Aber auch ohne die genannten Effekte läge sie in der Ziel-Bandbreite von 10-12%, so Cole.

Im Admin Re-Teil, wo Versicherungsgeschäft erworben und abgewickelt wird, profitierte Swiss Re ebenfalls von Gewinnen aus dem Verkauf von Kapitalanlagen. Mit Blick auf die Einführung des europäischen Regelwerks Solvency II schichtete Swiss Re vor allem festverzinsliche Papiere um. Hinzu kam eine Steuergutschrift in Grossbritannien.

Gruppenweit wurden auf Kapitalanlagen Gewinne im Umfang von 380 Mio realisiert nach 234 Mio im Vorjahr, und die Anlagerendite (annualisiert) stieg um 20 Basispunkte auf 3,9%.

Eigenkapital steigt auf 36,6 Mrd Dollar
Das Eigenkapital wuchs seit Jahresbeginn um 1,7 Mrd auf 36,6 Mrd USD an, während der Finanzmarktaufsicht Finma im April eine hohe SST-Quote von 223% gemeldet wurde. Die Eigenkapitalrendite übertraf derweil mit 16,1% den anhand der fünfjährigen US-Staatsanleihen (+700 Basispunkte) errechneten Vergleichswert (8,6%). Ab 2016 gelten zehnjährige US-Staatsanleihen als Basis.

Erneut tiefe Schadenlast
Die Sparte Corporate Solutions, die weltweit Versicherungen für Grosskunden vertreibt, verbesserte die Combined Ratio um 7,4 Punkte auf 87,8%, wobei für Geschäft aus früheren Jahren deutlich mehr Reserven aufgelöst werden konnten. Dieser Effekt schlug mit 5,8 Punkten positiv zu Buche, während er im Vorjahr die Combined Ratio mit 2,0 Punkten belastet hatte.

Im P&C-Geschäft verschlechterte sich die Combined Ratio zwar auf 84,4% nach 79,2%, verblieb damit aber auf tiefem Niveau. Der Einfluss grosser Naturkatastrophen war mit 0,5 Prozentpunkten gering. Derweil begünstigten Reservenauflösungen den Wert mit lediglich 1,6 (VJ 5,7) Punkten.

Wachstum in Lokalwährungen
Die verdienten Prämien nahmen im P&C-Geschäft leicht ab auf 3,77 Mrd USD, in L&H lagen sie unverändert auf 2,7 Mrd. In Lokalwährungen wären sie jedoch um 6% bzw. 9% angestiegen. P&C sei in den USA und Europa, im Nahen Osten und Afrika gewachsen. In L&H zeichnet Swiss Re vor allem in Asien und den USA einiges an Neugeschäft.

Derweil steuert das noch relativ junge Geschäft mit Corporate Solutions auf das für Ende Jahr gesetzte Ziel eines Prämienvolumens von 4 bis 5 Mrd zu. Im ersten Quartal wuchs die Sparte um 6% auf 882 Mio USD bzw. um 9% in Lokalwährungen. Europa und Lateinamerika verzeichneten das stärkste Wachstum.

In der April-Erneuerungsrunde, in der die Erneuerung von Verträgen in Asien im Vordergrund stand, nahm das Volumen des zu erneuernden Geschäfts um 7% auf 1,5 Mrd USD zu. Dabei habe sich die Preisqualität weiterhin auf attraktivem Niveau bewegt, versicherte der CFO. (awp/mc/pg)

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