Swissquote erzielt 2015 Gewinn von 2,1 Mio Franken

Swissquote erzielt 2015 Gewinn von 2,1 Mio Franken
Swissquote-CEO Marc Bürki. (Foto: Swissquote)

Swissquote-CEO Marc Bürki. (Foto: Swissquote)

Gland – Swissquote schreibt im Gesamtjahr 2015 schwarze Zahlen. In der ersten Jahreshälfte hatte eine Rückstellung die Onlinebank noch in die Verlustzone gedrückt. Der Gewinn brach im vergangenen Jahr aber auf 2,1 Mio CHF ein von 23,5 Mio CHF im Vorjahr. «Wir haben den Verlust des ersten Halbjahrs im zweiten ausgleichen können», sagte Swissquote-Chef Marc Bürki an der Bilanzmedienkonferenz.

Ursprünglich hatte Swissquote gehofft, dass im Gesamtjahr unter dem Strich 6 bis 7 Mio CHF übrig bleiben, wie Bürki an der Medienkonferenz zum Halbjahresergebnis der Nachrichtenagentur sda gesagt hatte. Die SNB-Entscheide vom vergangenen Januar, einschliesslich der Aufhebung der Euro-Untergrenze, hätten aber schwer auf den Jahresresultaten gelastet, sagte Bürki am Freitag.

Zahlreiche Fälle mit Kunden geklärt
Nach der Aufhebung des Euromindestkurses hatte die Onlinebank zunächst 25 Millionen Franken zur Seite gelegt. Das Geld war zur Deckung von Minus-Saldi bei Kunden gedacht, die von der Mindestkurs-Aufhebung auf dem falschen Fuss erwischt worden waren. Die Kunden, die darauf gesetzt hatten, dass der Euro mindestens 1,20 CHF wert bleibt, hatten eine zu hohe Verschuldungsmarge bei der Bank.

Im ersten Semester wirkten sich die Rückstellungen mit 20,5 Mio CHF negativ auf das Resultat aus. Im zweiten Halbjahr hätten weitere Fälle abgeschlossen werden und die Rückstellungen auf 18,4 Mio CHF reduziert werden können, teilte Swissquote nun mit. Ende September waren noch 420 Fälle mit Kunden offen, die am 15. Januar 2015 in der Folge der SNB-Entscheide Verluste erlitten hatten. Jetzt sind es noch 187 Fälle.

Mehr Ertrag
In der Mitteilung zeigte sich Swissquote mit den Jahresresultaten insgesamt zufrieden und verwies auf operative Rekordzahlen beim Kundenwachstum (+4,2%), beim Neugeldzufluss (+1,2 Mrd CHF) und beim Ertrag. Der Betriebsertrag stieg um 4,2% auf 151,5 Mio CHF. So konnte Swissquote 5,9% mehr Kommissionen einfahren. Die Erträge aus dem Handelsgeschäft legten gar um rund einen Viertel zu, während die Internet-Plattform für Devisenhandel (eForex) und das Zinsgeschäft nicht vom Fleck kamen.

Insgesamt stieg der Gesamtertrag mit 0,8% auf 146,6 Mio CHF an. Die Zuwächse beim Betriebsertrag wurden teilweise von den Negativzinsen wieder aufgefressen, die mit 4,4 Mio CHF zu Buche schlugen. Wegen höherer Marketingausgaben sackte der Vorsteuergewinn um 13% auf 24,5 Mio CHF ab.

Schnelleres Wachstum angestrebt
Für das laufende Jahr zeigt sich Swissquote optimistisch: Die Onlinebank rechnet mit einem Wachstum von über 10%. Die optimistische Einschätzung beruhe auf den guten operativen Resultaten von 2015 und auf Verbesserungen, die innerhalb der Organisation sowie bei den ausländischen Standorten erreicht wurden, schreibt Swissquote.

«Gegen 60% dieses Wachstums soll aus den eForex-Aktivitäten kommen», sagte Bürki. Das eForex umfasst den Devisenhandel sowie den Handel mit den sogenannten Differenzkontrakten (Contract for Difference, CFD). Die CFD machen derzeit rund 5% der Swissquote-Erträge aus und sollen deutlich zunehmen. (awp/mc/pg)

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