Swissquote lanciert erstes aktiv verwaltetes Bitcoin-Zertifikat an Schweizer Börse
Gland – Die Online-Bank Swissquote hat ein aktiv verwaltetes Bitcoin-Zertifikat lanciert. Es soll privaten Anlegern ermöglichen, mittels eines etablierten und an der Schweizer Börse gehandelten Finanzprodukts am Bitcoin-Boom teilzuhaben, wie es in einer Mitteilung heisst. Durch den Kauf eines Bitcoin-Zertifikats an einer regulierten Börse seien Anleger geringeren Risiken ausgesetzt, als wenn sie selbst direkt mit Bitcoins handeln würden, können aber trotzdem an möglichen Gewinnen partizipieren.
Swissquote hatte bereits im Sommer dieses Jahres als erste europäische Online-Bank das Anlegen in Bitcoins über ihre Handelsplattform ermöglicht.
Für das Zertifikat nutzt Swissquote Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen: die Volatilität – und damit das Risiko – wird über einen Algorithmus minimiert. Der Algorithmus prognostiziert, in welche Richtung sich die Gewinne kurzfristig entwickeln, indem laufend eine Reihe charttechnischer Parameter ausgewertet werden. Zur Bewertung hinzugezogen wird ausserdem die Stimmung am Markt, indem Kommentare in den sozialen Medien analysiert werden. Entwickelt wurde der Algorithmus von Swissquote selbst, vom Team für quantitative Vermögensverwaltung (Quantitative Asset Management).
Zertifikat besteht aus mindestens 60% Bitcoins
Das Zertifikat wird durch den Algorithmus automatisch verwaltet. Zwischen 60% und 100% der Anlagesumme werden in Bitcoins gehalten, abhängig von den prognostizierten Preisbewegungen der Kryptowährung. Der Teil der Summe, der nicht in Bitcoin investiert ist, wird in einer traditionellen Währung, in diesem Fall US-Dollar, angelegt. Steigt die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs des Bitcoin-Preises, wird der Anteil an US-Dollar erhöht, auf bis zu 40%. So wird die Volatilität verringert. Wird ein Preisanstieg erwartet, werden bis zu 100% in Bitcoin investiert.
“Auch wenn wir an den langfristigen Erfolg der Kryptowährung glauben, stellt die Volatilität ein Risiko dar, das vom normalen Anleger häufig als zu hoch erachtet wird. Deshalb konzentriert sich unsere Strategie darauf, die Schwankungsbreite zu verringern, indem wir den Geldbetrag in US-Dollar in Zeiten der Unsicherheit und des Abschwungs erhöhen“, so Peter Rosenstreich, Head of Market Strategy bei Swissquote.
“Über das Zertifikat bekommt der normale Anleger einen regulierten und transparenten Zugang zu Bitcoin, ohne selbst Zugang zu einer Bitcoin-Plattform mit einem ‚Bitcoin-Wallet‘ haben zu müssen und ohne das Risiko eines Verlusts von Bitcoins durch Hackerangriffe oder Diebstahl einzugehen. Wir gehen davon aus, dass Anleger bereit sind, auf einen Teil möglicher Gewinn zu verzichten, wenn sie dafür besser gegen Verlustrisiken geschützt sind.“
Das Bitcoin-Zertifikat von Swissquote lautet auf US-Dollar. Die Mindestanlagesumme beträgt 1‘000 US-Dollar, was auch dem Ausgabepreis des Zertifikats entspricht. Die Verwaltungskosten betragen 1.5% pro Jahr zuzüglich Transaktionskosten. Es gibt keine Mindesthaltedauer. (Swissquote/mc)