Swissquote schreibt im ersten Halbjahr tieferen Gewinn
Gland – Die Online-Bank Swissquote hat in der ersten Jahreshälfte 2019 bei knapp gehaltenen Erträgen wie erwartet einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Dank der guten Marktentwicklung, einem weiteren Nettozufluss und der Übernahme der luxemburgischen Internaxx stiegen dagegen die Kundenvermögen deutlich an. Die ursprüngliche Gewinnprognose für das Gesamtjahr korrigiert Swissquote wieder ein Stück nach oben.
Der Nettoertrag der Online-Bank fiel mit 112,2 Millionen Franken leicht unter dem Wert des Vorjahreshalbjahrs (112,8 Millionen) aus, wie den am Dienstag publizierten Halbjahreszahlen zu entnehmen ist. Dazu trug auch eine höhere Belastung durch Negativzinsen bei. Unter dem Strich resultierte ein um 14 Prozent gesunkener Halbjahresgewinn von 22,0 Millionen Franken.
Der Nettoneugeld-Zufluss lag bei 3,4 Milliarden Franken gegenüber 2,4 Milliarden im Vorjahreszeitraum, allerdings stammten vom Zufluss 2,2 Milliarden aus der im März abgeschlossenen Übernahme der luxemburgischen Internaxx Bank. Die Kundenvermögen kletterten um knapp 20 Prozent auf 30,5 Milliarden Franken.
Rückläufiges Kryptogeschäft
Die Ertragszahlen wurden durch das im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufige Geschäft mit Kryptowährungen und einen schwachen Handelsstart in den ersten Monaten 2019 belastet. In der Folge sank der Nettokommissionsertrag deutlich (-18% auf 45,6 Millionen).
Im Devisenhandel (eForex) legte der Ertrag dagegen um 12,5 Prozent auf 39,5 Millionen zu. Das Wachstum sei eine Folge des um einen Drittel gestiegenen Kundenvermögens auf den e-Forex-Konten, so Swissquote. Der Zinsertrag erhöhte sich derweil um knapp 36 Prozent auf 21,2 Millionen Franken, während der Handelsertrag (Währungshandel ohne eForex) leicht schrumpfte (-6,8 Prozent auf 10,9 Millionen)
Der Betriebsaufwand erhöhte sich um 6,3 Prozent, dies vor allem wegen der Integration der luxemburgischen Internaxx. Insgesamt nahm die Mitarbeiterzahl um 65 auf 698 Personen zu, davon gehören 37 zur Internaxx. Bei einem höheren Aufwand und dem gleichbleibenden Ertrag resultierte ein um 18,4 Prozent tieferer Vorsteuergewinn von 25,1 Millionen.
Weniger Gewinnrückgang
Für das Gesamtjahr korrigiert Swissquote die Prognose von der Bilanzpräsentation im Mai wieder nach oben. Neu geht die Bank für 2019 von einem Rückgang des Vorsteuergewinns um 6 Millionen Franken statt 10 Millionen aus und erwartet die Zahl nun bei 44 Millionen. Für das Gesamtjahr gehe die Bank zudem nach wie vor von einem Wachstum des Nettoertrags von 5 bis 10 Prozent aus.
Der Gewinnrückgang geht auf die Kosten für die Integration der Internaxx, die Gründung der Swissquote Pte in Singapur sowie einen Brexit-Ausweichplan zurück. Im ersten Halbjahr seien davon bereits einmalige Kosten von 1,2 Millionen angefallen, für das zweite Halbjahr 2019 würden nun weitere 5,0 Millionen erwartet, schreibt Swissquote. Zudem prognostiziert die Bank für 2020 Kosten von weiteren 1,8 Millionen. (awp/mc/ps)
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