Gland – Swissquote hat 2019 entgegen den eigenen Erwartungen den Gewinn leicht gesteigert. Ausschlaggebend für die Steigerung war die neue Regelung der Unternehmenssteuer im Kanton Waadt. Für das laufende Jahr wird ein weiteres Ertrags- und Gewinnwachstum in Aussicht gestellt.
Konkret erzielte die Online-Bank einen Gewinn von 44,7 Millionen Franken nach 44,6 Millionen Franken im Vorjahr. Die neue Regelung der Unternehmenssteuer des Kantons Waadt haben sich dabei positiv ausgewirkt, teilte Swissquote am Dienstag mit.
An die Aktionäre soll eine unveränderte Dividende von 1,00 Franken je Aktie bezahlt werden.
Bereits im Januar hatte die Gesellschaft zusammen mit erste Eckwerten zum Geschäftsjahr bekannt gegeben, dass sie die eigenen Wachstumsprognosen übertroffen habe. So stieg der Gesamtertrag um 6,4 Prozent auf 239,9 Millionen Franken, den höchsten bisher erzielten Wert. Der Netto-Ertrag nahm um 7,5 Prozent auf 230,6 Millionen zu.
Rückläufig war allerdings der Nettokommissionsertrag, der um 6,6 Prozent auf 92,9 Millionen abnahm. Begründet wird dies mit der Handelsintensität, die sich insgesamt auf 2,8 Millionen von 3,0 Millionen Transaktionen verringerte.
Der Netto-eForex-Ertrag stieg dagegen um 19 Prozent auf 85,5 Millionen und der Nettozinsertrag nahm gar um 20,7 Prozent auf 40,1 Millionen zu. Der Nettohandelsertrag (Währungshandel exkl. eForex) stieg schliesslich um 2,3 Prozent auf 21,4 Millionen Franken.
Personalkosten treiben Aufwand
Der Betriebsaufwand lag mit 180,1 Millionen um 12,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Zunahme beruht den Angaben zufolge vor allem auf den höheren Personalkosten (+11,0 Mio) unter anderem als Folge der Integration der Internaxx Bank sowie dem gestiegenen Abschreibungsaufwand (+5,0 Mio). Insgesamt hat die Mitarbeiterzahl um 60 (davon 36 Internaxx) auf 722 zugenommen.
Aufgrund des gestiegenen Aufwands ergibt sich ein um 5,9 Prozent tieferer Vorsteuergewinn von 50,6 Millionen und eine Vorsteuergewinn-Marge von 21,9 Prozent (VJ 25,1 Prozent).
Swissquote verzeichnete einen Netto-Neugeldzufluss von 4,56 Milliarden, der sich je hälftig aus organischem Wachstum sowie der Integration der Konten der Internaxx Bank zusammensetzt. Die Kundenvermögen stiegen durch den hohen Neugeldzufluss und als Folge der allgemeinen Börsenentwicklung 2019 um 35,3 Prozent auf 32,2 Milliarden Franken. Die Gesamtzahl der Konten wuchs um 9,3 Prozent auf rekordhohe 359’612
Nachfrage nach Kontoeröffnungen
Zum Ausblick schreibt Swissquote, dass das erste Quartal 2020 durch einen starken Anstieg des Handelsvolumens gekennzeichnet gewesen sei, der durch die extreme Volatilität der Finanzmärkte hervorgerufen wurde.
Für 2020 erwartet Swissquote weiteres Wachstum bei Erträgen und Gewinn von über 10 Prozent. Eine genauere Prognose sei jedoch angesichts der aktuellen Marktunsicherheiten schwierig, heisst es weiter.
Derzeit erlebe man auch eine massive Nachfrage bei den Kontoeröffnungen. Seit Jahresbeginn würden wöchentlich mehrere tausend Anträge eingehen, so Swissquote weiter. Diese müssen nach den gesetzlichen und regulatorischen Standards geprüft werden, was Zeit brauche. Swissquote arbeitet mit Hochdruck daran, den Rückstand aufzuholen. (awp/mc/ps)