Kommerzielle Immobilien: Tendenz zu Preissteigerungen gebrochen

Symbolbild Immobilien

Zürich – Für Immobilienanlagen im Wohnsegment rechnen die wichtigsten Investorengruppen während der kommenden zwölf Monate mit leicht steigenden Preisen. Bei der kommerziellen Nutzung zeichnet sich jedoch eine Trendwende ab: Investoren und Bewerter prognostizieren stabile Preise mit leicht negativer Tendenz. Dies zeigt der erstmalig publizierte «Swiss Real Estate Sentiment Index».

Der «Swiss Real Estate Sentiment Index» signalisiert eine neutrale bis verhalten optimistische Stimmungslage im Schweizer Markt für Anlageimmobilien. Die repräsentative Befragung von rund 190 institutionellen und professionellen Anlegern und Bewertern von Schweizer Anlageimmobilien zeigt, dass insbesondere Entwickler und Vorsorgeeinrichtungen moderat positive Erwartungen hegen. Professionelle Investoren beurteilen die zukünftige Entwicklung wesentlich skeptischer. Einer der wesentlichen Gründe dafür ist die wirtschaftliche Lage, welche die Befragten mit -38.0 Punkten als stabil bis moderat negativ einschätzen. 39% aller Befragten erwarten denn auch eine Zunahme der Marktrisiken über die nächsten zwölf Monate. Die erwartete Preisentwicklung über alle Nutzungssegmente notiert mit +35.2 Indexpunkten dennoch im neutralen bis leicht positiven Bereich.

Angespannte Lage im Wohnsegment
Geeignete Investitionsmöglichkeiten im Wohnsegment sind nach wie vor knapp. Mit -140.3 Punkten weist der Verfügbarkeitsindex auf eine ausgeprägte Knappheit hin. Versicherungen (-164.7 Pt.) und Vorsorgeeinrichtungen (-162.5 Pt.) nehmen den Mangel am stärksten wahr. Trotz leicht negativer Preiserwartungstendenzen bei den kommerziellen Nutzungssegmenten wird auch in diesen ein leichter Nachfrageüberhang identifiziert, wobei die Marktteilnehmer in diesem Bereich für die kommenden zwölf Monate nahezu ein Marktgleichgewicht voraussagen (Büro: -27.6 Pt.; Verkauf -31.7 Pt.; Gewerbe/Industrie: -5.0 Pt; Spezialimmobilien: -16.3 Pt.).

Preise für kommerzielle Immobilien zeigen nach unten
Die Schere zwischen den vermeintlich sicheren Wohnimmobilien in den Wirtschaftszentren und den Preiserwartungen für Immobilienanlagen im kommerziellen Bereich öffnet sich. Sämtliche Teilindizes für Büro- (-58.7 Pt.), Verkaufs- (-45.5 Pt.) und Gewerbeflächen (-57.8 Pt.) sowie für Spezialimmobilien (-13.5 Pt.) liegen im negativen Bereich und repräsentieren die Erwartung der Marktakteure, dass die Preise für diese Nutzungssegmente nach unten tendieren. Bei den Büroflächen kann diese Entwicklung teilweise mit strukturellen Verlagerungstendenzen durch eine hohe Neubauaktivität begründet werden. Im Wohnbereich hat bisher die demografische Entwicklung für eine langanhaltend hohe Nachfrage gesorgt.

Immobilien mit stabilen Erträgen in Zürich und Genf weiterhin gefragt
An zentralen Lagen („Core-Segment“) erwarten die Befragten mit +79.2 Punkten moderate Preissteigerungen. Insbesondere in Genf und Zürich (+60.9 Pt., bzw. +66.4 Pt.) rechnen die Marktteilnehmer auch für die kommenden zwölf Monate mit moderaten Preissteigerungen. Ähnlich attraktiv sind Lausanne und Luzern/Zug (+47.0 Pt., bzw. +48.1 Pt.). Basel, Bern, St. Gallen und Lugano werden von den Befragten als weitgehend stabil eingestuft, wobei in St. Gallen (-13.0 Pt.) ein leicht negativer Trend identifiziert wird. An peripheren Lagen gehen die Befragten hingegen mit -54.2 Punkten von einer leicht negativen Preisentwicklung aus. (KPMG/mc/pg)

«Swiss Real Estate Sentiment Index»
Der «Swiss Real Estate Sentiment Index» dient als Indikator für die zu erwartenden Entwicklungen auf dem schweizerischen Immobilienanlagemarkt und zeigt auf einer Skala von jeweils -200 bis +200 Punkten die Einschätzungen der Marktakteure für die kommenden 12 Monate. Da der Index zum ersten Mal erhoben wurde, enthält er noch keine Referenzwerte zu früheren Perioden. Im Rahmen der repräsentativen Befragung werden institutionelle und professionelle Anleger und Bewerter von Schweizer Anlageimmobilien befragt. Die diesjährige Befragung fand zwischen dem 15.Mai 2012 und dem 15.August 2012 statt. Der Index wird jährlich fortgeführt.

KPMG

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