Thomas Hügi, VRP Zuwuchs AG, im Interview
von Patrick Gunti
Moneycab.com: Herr Hügi, der Markt für medizinisch verwendetes Cannabis, CBD, boomt. War die Aufhebung des Verbots von Cannabis zu medizinischen Zwecken in der Schweiz der Trigger zur Zuwuchs-Geschäftsidee?
Thomas Hügi: Wir hatten das Thema schon davor auf dem Radar, da es ein stark wachsender Markt ist. Die Aufhebung des Verbots hat uns dann zuästzlich motiviert, das Projekt voranzutreiben.
In welchen Branchen wird CBD-Cannabis besonders eingesetzt?
CBD-Cannabis wird in verschiedenen Branchen eingesetzt, vorallem in der Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittel-Industrie.
Die Zuwuchs AG bietet die Möglichkeit, in diesen Markt zu investieren. Wie funktioniert das?
Der Kunde beteiligt sich direkt an unserer Plantage, indem er Stecklinge erwirbt. Diese werden dann für Ihn gepflanzt, bewirtschaftet, geerntet, getrocknet, geschnitten und verkauft. Der Erlös wird vollumfänglich dem Kunden gut geschrieben.
Dazu haben Sie im Aargau Felder gepachtet und diesen Frühling und Hanfstecklinge gepflanzt. In welcher Grössenordnung?
Wir haben dieses Jahr mit 5 Hektaren gestartet und planen aufgrund der hohen Nachfage im nächsten Jahr auszubauen.
«Erst wenn die ganze Trockenmasse fertig vearbeitet ist, können wir Bilanz ziehen. Jedoch sieht es sehr vielsprechend aus.»
Thomas Hügi, VRP Zuwuchs AG
Die erste Ernte ist mittlerweile erfolgt. Welche Saisonbilanz ziehen Sie?
Die Ernte ist zwar durch, doch nun sind wir daran, die getrocknete Ernte mittels Präzisionstrimmer zu hochwertigen Blüten – oder «Buds» in der Fachsprache – zu schneiden. Erst wenn die ganze Trockenmasse fertig vearbeitet ist, können wir Bilanz ziehen. Jedoch sieht es sehr vielsprechend aus und und es wird uns attestiert, eine gute Qualität und ein gutes Aroma erreicht zu haben.
Wie steht es um die Sicherheit der Ernte? Müssen Sie die Felder bewachsen lassen?
Während der Wachstumsphase ist ein Diebstahl nicht wirklich interessant. Doch wenn die Pflanzen gegen Ende Sommer in die Blütenphase gehen, ist Vorsicht geboten. Mit ACTP Security haben wir einen kompetenten Überwachungsdienstleister gefunden, der unsere Plantagen mit versteckten Kameras, Drohnen und persönlichen Kontrollen rund um die Uhr bewacht.
Ab welchem Betrag kann man bei Zuwuchs investieren?
Das Mindestinvestment beträgt 10’000 Franken.
Welche Rendite lässt sich erreichen?
Das lässt sich schwer sagen, da es verschiedene Variablen gibt. Erntequalität und -menge sowie der Marktpreis sind die drei wichtigsten Faktoren. Wir können den Kunden keine Garantie geben, dazu sind die Variablen zu unstet. Allerdings setzen wir alles daran, dass ein ansprechender Gewinn aus dem Investment erwirtschaftet wird.
Wie gross ist das Interesse von Investorinnen und Investoren?
Wir sind sehr positiv überrascht über die Resonanz der Investoren. Die aktuellen Weltgeschehnisse und Anlagenotstand spielen uns in die Karten, da sich mit der Zuwuchs eine spannende Alternative zum volatilen Aktienmarkt bietet.
«Die aktuellen Weltgeschehnisse und Anlagenotstand spielen uns in die Karten, da sich mit der Zuwuchs eine spannende Alternative zum volatilen Aktienmarkt bietet.»
Stossen Sie in Anbetracht des Themas Cannabis noch auf Skepsis oder hat es sich mittlerweile herumgesprochen, dass es sich um einen regulierten Markt handelt?
Es gibt immer Gegner von Cannabis und solche, die über die aktuelle Gesetzeslage nicht aufgeklärt sind. Aber wir stellen eine erfreuliche Offenheit für unsere alternative Anlagemöglichkeit in einem jungen Markt fest.
Trotz einem guten Sommer wie 2023 – Hagel, Überschwemmungen oder auch Frost können zu Ernteausfällen führen. Was passiert in diesem Fall?
Dank unserer Ernteausfall-Versicherung sind wir durch Deckung unserer Kosten im Ausfalljahr gegen solche Ausfälle geschützt. Mit dem Kostenersatz ermöglichen wir dem Kunden einen zusätzlichen Erntezyklus ohne weiteres Investment.
Planen Sie, mehr Land zu pachten?
Ja, das ist bereits in Planung.
Welche Weiterentwicklungen schweben Ihnen vor?
Die Zuwuchs AG plant, mittelfristig nicht nur als Rohstofflieferant tätig zu sein, sondern die ganze Veredelung vom Rohstoff bis zur Erstellung hochwertiger Produkte intern durchzuführen und damit die Wertschöpfungskette innerhalb des Unternehmens zu erweitern.