SNB-Direktoriumspräsident Thomas Jordan. (© SNB)
Davos – Die Verteidigung der Kursuntergrenze im Euro-Franken-Kurs bleibt bis auf weiteres der Schwerpunkt der Geldpolitik der Nationalbank: Der oberste Schweizer Währungshüter Thomas Jordan verteidigte am Weltwirtschaftsforum WEF dieses Vorgehen.
«Jedes Land muss sein Konzept wählen. Wir haben ein einfaches Konzept mit dem Wechselkurs im Zentrum», sagte Thomas Jordan am Freitagmorgen während eines Panels in Davos. Infolge der Geldpolitik sind aber auch die Zentralbankbilanzen angeschwollen, wozu Jordan schon mehrfach Bedenken geäussert hatte.
Wegen des sinkenden Goldpreises schüttet die Nationalbank derzeit kein Geld an die Kantone aus: «Wir haben nicht das Ziel oder das Mandat, für die Regierung Profit zu erwirtschaften.» Wichtig seien angemessene Massnahmen, um das Mandat zu erfüllen, sagte Jordan weiter. Preisstabilität und eine Unterstützung der Wirtschaft sind die zentralen Aufgaben der Nationalbank.
Arbeit ist noch nicht getan
Die Schweizer Geldpolitik unterscheidet sich von derjenigen der Zentralbanken der USA, Grossbritanniens oder Japans, die mit massiven Anleihenkäufen Geld in die Wirtschaft pumpen. Laut dem britischen Finanzminister George Osborene hat dieser Weg funktioniert.
«Die Erholung geht voran und die Arbeitslosigkeit sinkt», sagte Osborne am selben Panel. Die Arbeit sei aber nicht getan, «auch nicht halb getan», so der Finanzminister. Er verteidigte zudem den harten Sparkurs der konservativ-liberalen Regierung in Grossbritannien. Gleichzeitig könnten sich die westlichen Ländern nicht nur auf die Geldpolitik der Notenbanken verlassen, sondern müssten auch Investitionen in der Privatwirtschaft fördern. (awp/mc/ps)