Thurgauer Kantonalbank steigert Bruttogewinn leicht
Peter Hinder, CEO Thurgauer Kantonalbank TKB. (Foto: TKB)
Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat sich in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres behauptet. Der Bruttogewinn stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 1%. Augenfällig sei das Plus im Zinsengeschäft, das mit Abstand den stärksten Pfeiler in der Ertragsstruktur der Bank bilde, teilte die TKB am Dienstag mit.
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6,5% auf 162,7 Mio CHF. Dazu beigetragen hätten der Volumenzuwachs in der Bankbilanz, tiefere Refinanzierungskosten sowie der Erfolg aus der Absicherung des Zinsänderungsrisikos, heisst es. Leicht unter Vorjahr fiel der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft aus (-2,4% auf 37,4 Mio). Und einen Rückgang verzeichnete die Bank auch beim Handelserfolg mit 13,0 Mio (-7,3%). Insgesamt ergab sich beim Betriebsertrag ein Plus von 4% auf 217,2 Mio CHF.
Der Geschäftsaufwand in der Berichtsperiode stieg derweil um 6,6%, der Personalaufwand betrug dabei 73,4 Mio CHF (+4,5%) und der Sachaufwand 47,0 Mio (+10,1%). Laut TKB liegt der Anstieg im Rahmen der Erwartungen. Die höheren Kosten seien einerseits auf Massnahmen im Zusammenhang mit der Strategieumsetzung und andererseits auf die wachsenden regulatorischen Vorschriften zurückzuführen, so die Bank. Die Cost-Income-Ratio erreichte somit per Ende September 55,5% und verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahreswert (52,7%) deutlich. Aufgrund des prozentual höheren Anstiegs beim Aufwand im Vergleich zum Betriebsertrag ergab sich beim Bruttogewinn ein Plus von nur 1% auf 96,8 Mio CHF.
Immobilienmarkt weiterhin «gesund»
Seit Anfang Jahr wuchsen die Kundenausleihungen um 2,9% auf 16,71 Mrd CHF. Während die Forderungen gegenüber Kunden etwas zurückgingen (-5,7%), konnte das Hypothekarvolumen um 4,0% erhöht werden. Die TKB schätzt den Immobilienmarkt weiterhin als «gesund» ein. Die von den tiefen Zinsen und der Zuwanderung belebte Nachfrage habe man befriedigen können, wobei die seit Jahren geltenden Vergabekriterien hinsichtlich Tragbarkeit und Belehnung nicht gelockert worden seien.
Die Kundengeldern stiegen um 3,7% auf 11,78 Mrd CHF. Die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform nahmen um 4,1% zu, die Übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden um 2,9%. Aufgrund der tiefen Zinsen blieb die Nachfrage nach Kassenobligationen überschaubar. Deren Bestand reduzierte sich laut der TKB um 5,6%.
Die Bilanzsumme der Bank stieg gegenüber Anfang Jahr um 4,6% auf 18,53 Mrd CHF.
Ausblick zuversichtlich
Die Kapitalquote liegt per Stichtag bei 17,5%, womit das Institut über eine unverändert starke Substanz verfüge, so die TKB. Damit übertreffe man sowohl die von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht vorgeschriebenen Mindeststandards als auch den in der Eigentümerstrategie der Bank festgehaltenen Wert von 16%.
Für die verbleibenden Monate des laufenden Jahres rechnet die TKB im aktuellen Konjunktur-Umfeld mit einem stabilen Geschäftsgang. Sofern an den Geld- und Kapitalmärkten keine gravierenden Veränderungen eintreten, sollte das Bruttogewinnziel für das laufende Jahr (124 Mio) erreicht werden, heisst es. (awp/mc/pg)