Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat im zurückliegenden Geschäftsjahr Erträge und Gewinn gesteigert. Geringere Erträge im Zinsgeschäft konnten dabei durch die anderen Ertragspfeiler mehr als kompensiert werden.
Der Geschäftserfolg als Gradmesser für die operative Leistung stieg um 3,0 Prozent auf 188,1 Millionen Franken. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 147,8 Millionen Franken (+1,6%), wie die TKB am Donnerstag mitteilte.
Der Verwaltungsrat schlägt daher eine gleichbleibende Dividende von 3,10 Franken vor. Dem Kanton Thurgau fliessen dadurch als Hauptaktionär 48,2 Millionen zu. Inklusive Staatsgarantie, Steuern und weiteren Beiträgen ergibt sich damit ein Beitrag für die öffentliche Hand von rund 70 Millionen Franken.
Den Geschäftsertrag konnte die Bank leicht steigern. Das Plus lag bei 1,8 Prozent auf 372,6 Millionen Franken. Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen war die Bank noch von einem Rückgang ausgegangen.
Zinsgeschäft rückläufig
Im zentralen Zinsgeschäft musste die Bank jedoch Einbussen hinnehmen. Der Netto-Erfolg sank auf 255,4 Millionen Franken (-1,9%). Bei den Kundenausleihungen verbuchte die Bank allerdings ein Plus von 5,8 Prozent auf 24,6 Milliarden Franken. Das Wachstum der Hypothekarforderungen fiel dabei mit 6,4 Prozent sogar noch etwas stärker aus. Insgesamt habe die Bank 6000 neue Hypothekarkunden gewinnen können.
Mehr als kompensiert werden konnte der Einbruch jedoch durch das stark wachsende Handelsgeschäft. Dieses legte um 38 Prozent auf 41,0 Millionen Franken zu. Der doch deutliche Anstieg hängt laut der Bank zum grössten Teil mit sogenannten Opportunitätsgeschäften in Fremdwährungen zusammen.
Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Erfolg auf 71,7 Millionen, was einem Plus von 4,9 Prozent entspricht. Hier habe sich die Stärkung der Vermögensverwaltung positiv niedergeschlagen, schreibt die TKB weiter.
Kosten unter Kontrolle
Der Geschäftsaufwand wuchs in etwa im Einklang mit den Erträgen (+1,7% auf 171,7 Mio Fr.). Dabei stieg der Personalaufwand (+2,3%) wegen Neueinstellungen und höheren Spezialisierungsgraden deutlich stärker als der Sachaufwand (+0,7%). Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Costa-Income-Ratio) kam mit 45,1 Prozent minimal unter dem Vorjahresniveau von 45,2 Prozent zu liegen.
Die verwalteten Vermögen sanken trotz der schwache Entwicklung an den Börsen nur um rund 270 Millionen auf 22,9 Milliarden Franken (VJ 23,2 Mrd). Netto konnte die Bank zudem Neugelder im Umfang von 1,4 Milliarden Franken anziehen.
Auf das laufende Geschäftsjahr blickt die TKB vorsichtig optimistisch. Trotz der grossen Unsicherheiten erwarte man einen Unternehmenserfolg im Rahmen von 2022, heisst es. (awp/mc/pg)