Thurgauer Kantonalbank verdient 2018 mehr

Thomas Koller

Thomas Koller, CEO Thurgauer Kantonalbank. (Foto: TKB)

Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat im vergangenen Jahr mehr verdient und erhöht die Dividende. Im Kerngeschäft machen der Bank derweil die tiefen Zinsen weiter zu schaffen.

Der Reingewinn erhöhte sich im Geschäftsjahr 2018 um 3,7 Prozent auf 134,2 Millionen Franken. Erstmals seit dem Börsengang vor vier Jahren erhielten die Partizipationsschein-Inhaber daher eine Dividende von 2,80 Franken pro Titel und damit 5 Rappen mehr als bisher, teilte die Ostschweizer Kantonalbank am Dienstag mit.

Die Gewinnablieferung an den Kanton belaufe sich auf 41,2 Millionen Franken zuzüglich einer Abgeltung für die Staatsgarantie von 6,6 Millionen und für das Grundkapital von 3,6 Millionen Franken. Die anteilsberechtigten Gemeinden erhalten das gesetzliche Maximum von 3 Millionen.

Höhere operative Leistung
Der Geschäftserfolg lag 6,7 Prozent über dem Vorjahreswert bei 169,4 Millionen Franken. Nach Abschluss des ersten Halbjahres war die Bank noch von einer tieferen operativen Leistung ausgegangen. Als Grund wurde damals die Auflösung von Wertberichtigungen in den Vorjahren wegen erledigter Kreditpositionen genannt.

Die TKB konnte jedoch zum einen den Geschäftsertrag steigern und gleichzeitig die Kosten noch stärker senken. Der Geschäftsertrag stieg um 2,4 Prozent auf 343,1 Millionen Franken. Das tiefe Zinsniveau belastete die Erfolgsrechnung. Der Erfolg im Zinsengeschäft stieg jedoch dank der Auflösung von Wertberichtigungen für Ausfallrisiken netto um 1,0 Prozent auf 253,8 Millionen.

Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legte 8,2 Prozent auf 55,6 Millionen zu. Das Handelsgeschäft war hingegen rückläufig: Der Erfolg sank um 0,7 Prozent auf 25,8 Millionen Franken.

Kosten im Griff
Der Geschäftsaufwand konnte um 4,4 Prozent auf 160,6 Millionen Franken reduziert werden. Positiv wirkte sich vor allem aus, dass der Personalaufwand im Vorjahr durch einen Zuschuss an die Pensionskasse belastet gewesen war. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis sank damit Ende Jahr auf 47,4 Prozent nach 50,7 Prozent im Vorjahr.

Die Bank konnte bei den Ausleihungen und bei den Kundeneinlagen weiter zulegen. Die Kundenausleihungen insgesamt stiegen um 3,4 Prozent und erreichten erstmals die Marke von 20 Milliarden Franken. Die Hypothekarforderungen stiegen um 3,3 Prozent auf 18,76 Milliarden. Die Kundengelder erhöhten sich um 2,3 Prozent auf 14,55 Milliarden, wobei die TKB von einem Netto-Neugeldzufluss von 814 Millionen profitierte.

Das Anlagegeschäft habe sich damit trotz des enttäuschenden Börsenjahrs positiv entwickelt. «In den letzten Jahren haben wir stetig in unsere Anlagekompetenz investiert. Das spiegelt sich nun auch im Ertrag», sagte der neue CEO Thomas Koller laut Mitteilung.

Koller, der seit 2011 das Privatkundengeschäft der TKB leitet, hatte den Chefposten erst kürzlich vom langjährigen Vorgänger Heinz Huber übernommen – zunächst interimistisch und dann offiziell. Huber hatte die Bank Ende November verlassen und ist seit dem Jahreswechsel neu Chef der Raiffeisen-Gruppe.

Strategie wird überprüft
Für das laufende Jahr 2019 rechnet die Thurgauer KB mit einem tieferen Geschäftserfolg als 2018. Während das Konjunkturumfeld und der Immobilienmarkt positiv für den Geschäftsverlauf sein dürften, bleibe die Börsenentwicklung angesichts globaler Brandherde ein Unsicherheitsfaktor, hiess es. Herausforderungen bleiben zudem auch die tiefen Zinsen.

Mit Blick auf die Kosten will die Bank Prozesse effizienter gestalten, beispielsweise bei der Eröffnung von Kundenbeziehungen. Im Herbst soll zudem ein neues E-Banking eingeführt werden.

Im Jahresverlauf wollen Bankrat und Geschäftsleitung zudem die Unternehmensstrategie überprüfen. In der Grundausrichtung seien jedoch keine fundamentalen Anpassungen geplant. (awp/mc/ps)

TKB

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