Thurgauer Kantonalbank verdient im ersten Halbjahr weniger
Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat im ersten Halbjahr 2019 einen Ertragsrückgang erlitten. Belastet wurde das Ergebnis durch rückläufige Erträge im wichtigen Zinsengeschäft. Unter dem Strich verdiente das Institut auch weniger als im Vorjahr. Für das Gesamtjahr stellt die Bank ein tieferes operatives Ergebnis in Aussicht.
Der Geschäftsertrag verminderte sich in der Berichtsperiode um 1,9 Prozent auf 166,8 Millionen Franken, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Rückläufig waren die Erträge trotz Ausweitung des Hypothekarvolumens im wichtigsten Ertragspfeiler, dem Zinsengeschäft. Dieses litt unter dem anhaltenden Margendruck. Der Netto-Erfolg nahm um 1,9 Prozent auf 120,9 Millionen Franken ab.
Positiv entwickelte sich dagegen das restliche Geschäft. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 28,7 Millionen und der Ertrag aus dem Handelsgeschäft um 2,4 Prozent auf 13,1 Millionen Franken.
Tiefere Kosten
Die Kosten hatte das Institut im Griff. Sowohl die Sach- als auch die Personalkosten lagen leicht unter dem Vorjahreswert und ergaben einen Geschäftsaufwand von 80,1 Millionen Franken. Dies entspricht einer Abnahme von 1,7 Prozent. Das Verhältnis Aufwand zum Ertrag, die sogenannte Cost-Income-Ratio, verbesserte sich somit auf 47,5 Prozent von 47,7 Prozent im Vorjahr.
Der Geschäftserfolg als Gradmesser für die operative Leistung nahm leicht um 0,5 Prozent auf 80,2 Millionen ab. Unter dem Strich resultierte ein um 1,0 Prozent auf 72,2 Millionen gesunkener Reingewinn.
Die Bilanzsumme der Bank nahm gegenüber Ende 2018 um 2,9 Prozent auf 23,9 Milliarden Franken zu. Die Kundenausleihungen erhöhten sich dabei um 2,8 Prozent auf 20,6 Milliarden. Im Hypothekargeschäft betrug das Nettowachstum 487,8 Millionen Franken oder 2,6 Prozent.
Auf der Passivseite stiegen die Kundeneinlagen – die wichtigste Refinanzierungsquelle der Bank – um 3,8 Prozent auf 15,1 Milliarden Franken. Erfolgreich war das Institut dabei im Akquirieren neuer Kundengelder. Der gesamte Netto-Neugeldzufluss belief sich für das erste Halbjahr auf rund 590 Millionen Franken.
Zwei Abgänge im Bankrat
Im zweiten Semester des laufenden Jahres erwartet die TKB einen «soliden Geschäftsgang». Eine anspruchsvolle Herausforderung bleibe der Margendruck im Zinsdifferenzgeschäft, der sich noch weiter verschärfen dürfte, heisst es weiter. Vor diesem Hintergrund rechnet die Bank im Hinblick auf das Jahresende mit einem tieferen operativen Ergebnis als 2018.
Im Jahresverlauf will die TKB ausserdem die strategische Ausrichtung für die kommenden drei Jahre prüfen.
Gleichzeitig mit den Halbjahreszahlen gab das Institut auch den Rücktritt zweier Bankräte bekannt. Max Soller und Axel Vietze treten bei den Gesamterneuerungswahlen für die Amtszeit 2020 bis 2024 nicht mehr an. Die weiteren sechs Mitglieder des Bankrates sowie Präsident René Bock stellen sich indes für eine Wiederwahl zur Verfügung. (awp/mc/ps)