TKB macht im ersten Halbjahr mehr Gewinn
Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat sich im ersten Halbjahr trotz Wettbewerbsdruck gut behauptet. Allerdings hat sich das Zinsengeschäft – die grösste Ertragsquelle – rückläufig entwickelt. Für das Gesamtjahr rechnet das Ostschweizer Institut mit einem tieferen Ergebnis.
Der Geschäftsgang habe sich im ersten Semester sehr gut entwickelt, hiess es von der TKB am Donnerstag. «Das solide Wachstum bei Ausleihungen und Kundengeldern unterstreicht unsere führende Stellung im Kanton», sagte Heinz Huber, Vorsitzender der Geschäftsleitung, an einer Medienkonferenz. Trotz Aufhellungen in der Konjunktur bleibe das Marktumfeld jedoch anspruchsvoll.
Der Geschäftsertrag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,0% auf 160,9 Mio CHF. Das wichtige Zinsengeschäft war allerdings trotz höherer Volumen vom anhaltenden Margendruck belastet, und der Brutto-Erfolg sank um 2,8% auf 122,4 Mio CHF. Netto betrug der Rückgang – dank tieferer Wertberichtigungen für Ausfallrisiken – 1,9%. Auch im zweiten Halbjahr dürfte das Zinsengeschäft im Negativzinsumfeld unter Druck bleiben, so Huber.
Positiv entwickelt habe sich dagegen das Wertschriften- und Anlagegeschäft, hiess es. Anleger hätten sich wieder investitionsfreudiger an den Börsen gezeigt, und die Erträge im Vermögensverwaltungsgeschäft seien angestiegen. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg damit um 6,5% auf 25,3 Mio CHF.
Kosten gut im Griff
Auch die Kosten habe man «gut im Griff». Der Geschäftsaufwand konnte auf 79,7 Mio CHF (-3,2%) reduziert werden. Unter dem Strich legte der Geschäftserfolg – Kennzahl für die operative Leistung der Bank – um 7,6% auf 79,8 Mio CHF zu. Und der Halbjahresgewinn lag 8,1% höher bei 71,9 Mio CHF. Mit einer Bilanzsumme von über 22 Mrd CHF zähle man zu den grösseren Kantonalbanken in der Schweiz, so CEO Huber weiter. Im Berichtszeitraum nahmen die Kundenausleihungen derweil 1,5% auf 19,1 Mrd CHF zu im Vergleich zu Ende 2016, wovon 17,8 Mrd (+1,8%) Hypothekarforderungen sind. Der Immobilienmarkt sei weiterhin intakt, hiess es dazu.
Trotz einer leichten Abschwächung der Dynamik im Bau sei der Zuwachs bei den Hypothekarforderungen im ersten Semester «solide» gewesen. Allerdings dürfte die Wachstumsdynamik im Hypothekargeschäft Huber zufolge im zweiten Semester etwas nachlassen.
Die Kundengelder stiegen derweil um 2,5% auf 14,1 Mrd. Und der Netto-Neugeld-Zufluss von Anlagegeldern hat im ersten Semester 479 Mio CHF betragen, was 2,9% der verwalteten Kundenvermögen von 17,3 Mrd CHF entspricht.
Partizipationsschein nach gutem Lauf teuer
Auch für das zweite Halbjahr erwartet die Bank «trotz eines unverändert lebhaften Wettbewerbsumfeldes» zwar eine «solide Geschäftsentwicklung». Für das laufende Geschäftsjahr wird jedoch weiterhin mit einem tieferen Geschäftserfolg «als im sehr guten Jahr 2016» gerechnet. Denn neben den bereits genannten Herausforderungen sei wegen strategischen Investitionen auch mit höheren Sachkosten zu rechnen.
Bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie 2016 bis 2020 habe man indes «erste Erfolge» erzielt. Verschiedenste Initiativen seien gestartet, um das Profil der Bank zu schärfen, das Potential auszuschöpfen, die Effizienz zu steigern und um digitaler zu werden. Was der Ergebnisrückgang für die Dividende bedeuten dürfte, könne er nicht sagen, sagte indes Huber. Das entscheide der Bankrat. «Aber wir haben immer gesagt, wir wollen eine stabile Dividende zahlen.» Das sei nach wie vor das Ziel. (awp/mc/upd/pg)