Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat im ersten Semester von einem starken Zinsergebnis profitiert und den Gewinn deutlich gesteigert. Das Staatsinstitut konnte weiter neue Kundinnen und Kunden gewinnen und steigerte das Ausleihungsvolumen erstmals auf mehr als 25 Milliarden Franken.
Der Geschäftserfolg als Mass der operativen Leistung legte um 23,7 Prozent auf 117,8 Millionen Franken zu, wie die TKB am Donnerstag mitteilte. Nach der Bildung von Reserven für allgemeine Bankrisiken resultierte noch ein um 7,1 Prozent höherer Halbjahresgewinn von 80,5 Millionen Franken.
Starkes Handelsergebnis
Insgesamt erzielte das Staatsinstitut einen deutlich höheren Geschäftsertrag von 216,8 Millionen Franken (+17 Prozent). Getrieben wurde dies vom Wachstum des Zinsgeschäfts: Der Netto-Zinserfolg legte um 16 Prozent auf 148,3 Millionen Franken zu. Dabei habe die TKB vom Wachstum im Ausleihungsgeschäft, aber auch von Erträgen aus der Bewirtschaftung der Freigrenze bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sowie aus der Absicherung des Zinsänderungsrisikos profitieren können, heisst es.
Dagegen entwickelten sich die Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft leicht rückläufig (-0,7 Prozent auf 36,7 Millionen Franken). Deutlich höher fiel der Ertrag im Handelsgeschäft aus (+59 Prozent auf 29,1 Millionen Franken). Dies hänge zu einem grossen Teil mit Fremdwährungsgeschäften im Rahmen der Bewirtschaftung der bei der SNB angelegten Gelder zusammen.
Gestiegene Kosten
Kräftig angestiegen ist allerdings auch der Geschäftsaufwand (+9,4 Prozent auf 93,6 Millionen). Die Kostenentwicklung sei von der Umsetzung der Unternehmensstrategie geprägt, hiess es. Im Sachaufwand war neben Aufwendung für strategische Projekte auch eine Zuweisung an die Jubiläums-Stiftung der Thurgauer Kantonalbank von 3 Millionen Franken enthalten.
Aber auch der Personalaufwand erhöhte sich um knapp sechs Prozent, dies wegen neu geschaffenen Stellen und einem «stetig steigenden Spezialisierungsgrad». Das Kosten/Ertrags-Verhältnis verbesserte sich aber dennoch auf 43 Prozent von 45,1 Prozent im Vorjahr.
Wachstum im Hypothekargeschäft
Das gesamte Ausleihungsvolumen erhöhte sich um 2 Prozent auf insgesamt 25,1 Milliarden Franken. Getrieben wurde dies vom weiteren Wachstum der Hypothekarforderungen, die um 2,1 Prozent zunahmen. Bei Nettoneugeldern von 1,2 Milliarden stiegen die gesamten verwalteten Kundenvermögen um 7 Prozent auf 24,6 Milliarden Franken an.
Für das Gesamtjahr gibt sich die TKB zuversichtlich: Für 2023 erwarte die Bank einen Unternehmenserfolg «über Vorjahresniveau», heisst es in der Mitteilung.
Wechsel im Bankrat
Wie die Bank weiter mitteilte, kommt es zu einem Wechsel im Bankrat. Die derzeitige TKB-Vizepräsidentin Daniela Lutz Müller wird im kommenden Frühling nach drei Amtsperioden nicht mehr für eine Wiederwahl antreten. Alle weiteren Mitglieder wie auch Präsident Roman Brunner stellen sich für eine Wiederwahl zur Verfügung.
Die Evaluation eines neuen Mitglieds für den Bankrat obliegt der Thurgauer Regierung. Das Wahlgremium ist der Thurgauer Grosse Rat, die Wahl soll nun voraussichtlich im Januar 2024 erfolgen. (awp/mc/ps)