TKB verdient im ersten Halbjahr weniger

TKB verdient im ersten Halbjahr weniger
Thomas Koller, CEO Thurgauer Kantonalbank. (Foto: TKB)

Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat im ersten Halbjahr weniger eingenommen und verdient. Der Geschäftsertrag sank um 1,4 Prozent auf 164,4 Millionen Franken. Unter dem Strich fiel der Reingewinn um 2,4 Prozent auf 70,5 Millionen Franken, wie das Institut am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab.

Der Geschäftserfolg als Gradmesser für die operative Leistung nahm um 5,1 Prozent auf 76,1 Millionen Franken ab. Denn die Kosten seien um 2,4 Prozent auf 82,1 Millionen Franken gestiegen, hiess es weiter. Dies hänge in erster Linie mit der Umsetzung der Strategie zusammen, die die TKB im vergangenen Jahr für die Periode 2020 bis 2022 festgelegt habe.

Dass der Sachaufwand trotz stetiger Investitionen in die Digitalisierung leicht gesunken sei, hänge mit der Coronapandemie zusammen. So hätten beispielsweise verschiedene Anlässe der Bank abgesagt werden müssen, schrieb die TKB.

Im Gegenzug habe die TKB den 130’000 Haushalten im Kanton einen Gutschein von 30 Franken zugestellt, der beim lokalen Gewerbe eingelöst werden könne. Ausserdem sei der Personalaufwand im Zuge der Strategieumsetzung 2020 bis 2022 gestiegen. Das Kosten-/Ertragsverhälnis verbesserte sich auf 46,3 Prozent nach 47,5 Prozent im Vorjahr.

196 Millionen Coronakredite
Insgesamt habe die Thurgauer Kantonalbank im ersten Halbjahr ein «solides» Resultat erzielt. Trotz der Coronakrise sei der Geschäftsertrag nur moderat gesunken, schrieb die Bank.

Im Hypothekargeschäft sei man erneut um 2,4 Prozent auf 20,1 Milliarden Franken gewachsen. Die Forderungen gegenüber Kunden stiegen um 30 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken. Diese Bilanzposition umfasse auch die im für die Wirtschaft ausbezahlten Covid-Kredite von 170 Millionen Franken. Das Gesamtvolumen der über 1’500 gesprochenen Covid-Kredite belaufe sich bei der TKB per Ende Juli 2020 – bis zu diesem Datum lief das Kreditprogramm des Bundes – auf 196 Millionen Franken.

Auch die Kundengelder sind im ersten Halbjahr erneut gewachsen. Der Netto-Neugeld-Zufluss beträgt rund 600 Millionen Franken (Vorjahr 590 Mio.). Die Bilanzsumme der Bank stieg um 8 Prozent auf 27,7 Milliarden.

Coronaspuren im Handelsgeschäft
Im wichtigen Zinsengeschäft blieb der Nettoerfolg mit 118,6 Millionen Franken nur um 1,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Zwar mussten wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie erstmals wieder mehr Wertberichtigungen und Rückstellungen für Ausfallrisiken gebildet werden, als aufgelöst werden konnten. Diese belaufen sich per Mitte 2020 auf rund 11 Mio. Franken, konnten aber durch einen höheren Brutto-Zinserfolg zu einem grossen Teil kompensiert werden, wie die Bank schrieb.

Coronaspuren wies auch das Handelsgeschäft auf, wo die Devisentransaktionen von Kunden in den Frühlingsmonaten deutlich abnahmen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft schrumpfte um 5,3 Prozent auf 12,4 Millionen Franken.

Beim Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte die Bank indes den Erfolg um 5,2 Prozent auf 30,2 Millionen Franken steigern. Der der Zuwachs stamme in erster Linie im Wertschriften- und Anlagegeschäft, hiess es.

Weniger Gewinn erwartet
Für das Gesamtjahr 2020 rechnet die TKB unverändert mit einem tieferen Unternehmenserfolg als 2019. Wegen der anhaltenden Pandemie bleiben insbesondere deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsumfeld ungewiss. Die Umsetzung der Unternehmensstrategie werde die Kostenentwicklung weiter beeinflussen. Zudem würden im zweiten Semester Bauarbeiten an zwei Geschäftsstelle vorgenommen. In Planung seien ferner die Aktivitäten für das 150-Jahr-Jubiläum. (awp/mc/ps)

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