Weinfelden – Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat im ersten Halbjahr 2021 Ertrag und Gewinn deutlich gesteigert. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet die Bankleitung aber trotzdem einen gegenüber dem Vorjahr etwas tieferen Unternehmenserfolg.
Der Geschäftsertrag stieg in der Periode von Januar bis Juni 2021 um 10,5 Prozent auf 181,7 Millionen, wie das Institut am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. Beim Halbjahresgewinn fiel das Plus mit 5,3 Prozent auf 74,2 Millionen Franken etwas geringer aus, beim Geschäftserfolg als Gradmesser für die operative Leistung dagegen mit +19,3 Prozent auf 90,8 Millionen Franken deutlich höher.
In ihrem Kerngeschäft konnte die TKB erneut wachsen. Die Hypothekarforderungen stiegen laut Mitteilung seit Anfang 2021 um über 500 Millionen oder 2,6 Prozent auf rund 21 Milliarden Franken. Das Wachstum sei breit abgestützt und der Immobilienmarkt im Kanton sei grösstenteils intakt, hiess es dazu.
Die Forderungen gegenüber Kunden sanken dagegen auch aufgrund erster Rückzahlungen von Corona-Notkrediten um knapp 50 Millionen (-3%) auf 1,6 Milliarden Franken. Die Kundengelder seien derweil erneut gewachsen, wobei sich der Netto-Neugeld-Zufluss mit rund 600 Millionen Franken gleichauf wie in der Vorjahresperiode bewegt habe. Die Bilanzsumme hat per Mitte Jahr erstmals in der Geschichte die 30-Milliarden-Marke übertroffen.
Wertberichtigungen deutlich tiefer
Im Zinsengeschäft und damit dem wichtigsten Ertragspfeiler erwirtschaftete die Bank einen Brutto-Erfolg von 133,1 Millionen Franken (+1,3%). Die Wertberichtigungen für Ausfallrisiken seien deutlich tiefer als im Vorjahr, heisst es. Dies habe einen positiven Effekt auf den Netto-Zinserfolg von 132 Millionen Franken (+11,2%).
Die gute Entwicklung in der Vermögensverwaltung spiegle sich derweil in einem höheren Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der sich zu Jahresmitte auf 31,7 Millionen Franken (+4,8%) beläuft. Auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft fiel mit 13,2 Millionen Franken (+6,1%) höher aus.
Die Aufwandseite der Bank präsentiert sich stabil: Der Geschäftsaufwand von 82,8 Mio. Franken liegt zwar leicht über dem Vorjahreswert (+0,8%), dank der hohen Ertragszunahme verbesserte sich das Kosten/Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) aber weiter auf 45,3 Prozent (2020: 46,0%).
Für das Gesamtjahr 2021 gibt sich die Bankleitung trotz den guten Halbjahreszahlen vorsichtig und rechnet unverändert mit einem «etwas tieferen» Unternehmenserfolg als 2020. Denn die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie nach Ablauf der Stützungsprogramme liessen sich heute noch nicht in allen Teilen abschätzen. Zudem werde die Umsetzung der Unternehmensstrategie die Kostenentwicklung beeinflussen, schrieb die Bank.
Bei der Strategieumsetzung sei man derweil auf Kurs. Ergänzend zur Unternehmensstrategie habe die Bank kürzlich ihre Nachhaltigkeitsstrategie überprüft und die Aktivitäten bis 2025 festgelegt. In den vier Stossrichtungen Kunden, Mitarbeitende, Gesellschaft und Umwelt habe man sich «zahlreiche Ziele» gesteckt, überdies werde ein Nachhaltigkeitsfachrat geschaffen. (awp/mc/ps)