Tornados reissen US-Versicherer Travelers in die Verlustzone
Travelers-CEO Jay Fishman.
New York – Die Tornado-Serie in den USA hat den amerikanischen Versicherer Travelers tief in die Verlustzone gerissen. Unter dem Strich stand für das zweite Quartal ein Verlust von 364 Millionen US-Dollar (257 Mio Euro), wie das US-Unternehmen am Donnerstag in New York mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Gewinn von 670 Millionen Dollar gestanden.
Insgesamt musste Travelers nun Katastrophenschäden von 1,1 Milliarden Dollar verkraften – mehr als nach dem verheerenden Wirbelsturm «Katrina» im Jahr 2005.
«Jahrhundertereignis»
«Die Schäden entsprachen etwa der Belastung, die wir von einem Hurrikan erwarten, wie es ihn nur einmal in hundert Jahren gibt», sagte Travelers-Chef Jay Fishman. Im April und Mai waren hunderte Tornados über zahlreiche US-Bundesstaaten gezogen und hatten zerstörte Häuser, Verletzte und Tote hinterlassen. Alleine in der Stadt Joplin in Missouri kamen bei einem Tornado mehr als 140 Menschen ums Leben. Der auf Risikoanalysen spezialisierte Versicherungsdienstleister AIR Worldwide schätzt die versicherten Schäden auf bis zu 12,5 Milliarden Dollar.
Schaden-Kosten-Quote weiter über kritischer Marke
Angesichts der Belastung reichten bei Travelers die Prämieneinnahmen bei weitem nicht aus, um die Kosten für Schäden und Verwaltung zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag mit 125 Prozent weit über der kritischen 100-Prozent-Marke. (awp/mc/ps)