Trichet: Euro-Krise erreicht «systemische Dimension»

Jean-Claude Trichet

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet.

Brüssel – Die Krise der Eurozone hat nach Einschätzung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) eine «systemische Dimension» erreicht. «Alle Autoritäten müssten gemeinsam entschlossen handeln, um die Stabilität der Finanzmärkte zu sichern», sagte Jean-Claude Trichet am Dienstag vor dem EU-Parlament.»Weitere Verzögerungen würden die Situation verschlimmern.»

Trichet sprach vor den Parlamentsmitgliedern als Chef des Systemrisikorats (ESRB), der als Reaktion auf die Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009 geschaffen wurde. Die Staatsschuldenkrise habe von kleineren Ländern auf grössere Länder übergegriffen. Die Situation sei eine Herausforderung. Zuletzt war auch Italien als drittgrösste Volkswirtschaft der Eurozone verstärkt in den Blick der Märkte geraten.

Krise gefährdet gesamtes Finanzsystem
Durch die Krise werde das gesamte Finanzsystem gefährdet. Es seien klare Entscheidungen in puncto Rekapitalisierung der Banken gefordert, sagte Trichet. «Der europäische Rettungsfonds EFSF muss so flexibel wie möglich sein», forderte Trichet. Grundsätzlich sprach sich Trichet für eine Hebelung des EFSF aus. Allerdings dürfte hier die EZB nicht miteinbezogen werden. (awp/mc/ps)

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