EZB-Präsident Jean-Claude Trichet.
Frankfurt am Main – Der scheidende Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat die umstrittenen Staatsanleihenkäufe der Notenbank verteidigt. «Wir mussten – aus geldpolitischen Gründen – nur deshalb eingreifen, weil die Regierungen ihre Verantwortung, die Finanzstabilität sicherzustellen, lange nicht ernst genommen haben», sagte Trichet in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) vom Mittwoch.
Auch die Kritik an den übrigen sogenannten «Sondermassnahmen» zur Bekämpfung der Krise im Euroraum wies Trichet zurück. Die Massnahmen erfolgten aufgrund von Marktstörungen und seien so gestaltet, dass sie «zu einer besseren Wirkung der Geldpolitik führen». Neben Staatsanleihen hochverschuldeter Euro-Staaten kauft die EZB auch gedeckte Schuldverschreibungen und stellt Banken für einen ungewöhnlich langen Zeitraum von einem Jahr nahezu unbegrenzt Liquidität bereit. (awp/mc/ps)