Athen – Die Experten der Geldgeber für die Rettung Griechenlands vor dem Bankrott haben ihre Kontrollen beendet. Für Dienstagnachmittag soll es eine erste Erklärung dazu geben. Wie die Athener Presse am Dienstagmorgen übereinstimmend berichtete, werde dieser erste Bericht der «Troika» – der Mission von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) – «viele gelbe Karten» enthalten.
«Die Troika zeigt leicht Grün und viele gelbe Karten», berichtete die regierungsnahe Athener Zeitung «Ta Nea». Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des Finanzministeriums erfuhr, soll der offizielle Bericht der «Troika» vor dem nächsten Gipfel der EU am 23. Oktober den zuständigen Behörden der EU und der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgelegt werden. Das Finanzministerium in Athen wollte die Berichte zur «Troika» weder dementieren noch bestätigen.
Defizitziel 2011 ausser Reichweite
Wie die konservative Athener Zeitung «Kathimerini» berichtete, sollen die Kontrolleure festgestellt haben, dass für Griechenland das Ziel, das Haushaltdefizit auf 7,6 Prozent an der Wirtschaftsleistung zu drücken, bis zum Jahresende nicht erreichbar ist. Stattdessen gehen die Experten von neun Prozent aus. Zudem sollen sie Athen die «gelbe Karte» hinsichtlich der Verschlankung des Staates mit dem verlangten gravierenden Stellenabbau und die geplanten aber noch nicht durchgeführten Privatisierungen zeigen.
Neue Griechenland-Auszahlung Anfang November erwartet
Die Experten der Geldgeber für die Rettung Griechenlands erwarten die nächste Kreditauszahlung in Höhe von acht Milliarden Euro Anfang November. Vorher müssten die Euro-Finanzminister und der IWF den aktuellen Überprüfungsbericht noch billigen, teilte die Mission von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF), die sogenannte Troika, am Dienstag in Brüssel mit. (awp/mc/upd/ps)