Ankara – Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins stärker als erwartet erhöht. Der Leitzins werde um 2,00 Prozentpunkte auf 17,00 Prozent angehoben, teilte die Zentralbank am Donnerstag in Ankara mit. Volkswirte hatten lediglich mit einer Anhebung auf 16,50 Prozent gerechnet. Die Notenbank will mit der Zinserhöhung die hohe Inflation und den Verfall der Währung bekämpfen.
Die Notenbank kündigte zudem an, dass sie ihren restriktiveren Kurs entschlossen fortsetzen wolle, bis ein anhaltender Rückgang der Inflation erreicht sei. Bereits im November hatte die Notenbank ihren Leitzins um 4,75 Prozentpunkte angehoben.
Schärferer Kurs soll fortgesetzt werden
Notenbankchef Naci Agbal hat zuletzt eine Fortsetzung des schärferen Kurses angekündigt. Er wurde erst am 7. November ernannt, als sich die Währungskrise in der Türkei immer weiter zuspitzte. Davor war die Notenbank des Landes dafür bekannt, eine straffere Geldpolitik, insbesondere in Form höherer Zinsen, so weit es geht zu vermeiden. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor starken Druck auf die Notenbank ausgeübt und sich immer für niedrige Zinsen ausgesprochen.
Die türkische Lira legte nach der Entscheidung zu allen wichtigen Währungen deutlich zu. Der US-Dollar fiel im Gegenzug auf 7,59 Lira. Dies ist der niedrigste Kurs seit Mitte November. (awp/mc/ps)