Ankara – Die türkische Notenbank hat ihr Zinserhöhungstempo verlangsamt. Der Leitzins steigt um 2,5 Prozentpunkte auf 42,5 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag in Ankara nach ihrer geldpolitischen Sitzung mitteilte. Volkswirte hatten diesen Schritt im Schnitt erwartet. Die türkische Lira bewegte sich nach der Entscheidung kaum. Es war die siebte Zinserhöhung in Folge. In den drei vorherigen Sitzungen hatten die Währungshüter ihren Leitzins um jeweils 5,0 Punkte erhöht. Trotz der starken Erhöhungen liegt der Leitzins nach wie vor deutlich unter der Inflationsrate. Im November lag diese wenig verändert bei rund 62 Prozent.
Die Notenbank stellte in einer Mitteilung eine baldige Beendigung der Zinserhöhungen in Aussicht. «Der Ausschuss beabsichtigt, den Straffungszyklus so bald wie möglich abzuschliessen», heisst es in einer Mitteilung. Das aktuelle Zinsniveau sei nahe an einem Niveau, das einen anhaltenden Rückgang der Inflation ermögliche.
Die Notenbank gab jedoch noch keine Signale für eine Zinswende: «Die straffe Geldpolitik wird so lange beibehalten, wie dies zur Gewährleistung einer nachhaltigen Preisstabilität erforderlich ist.»
Im Juni hatten die Notenbank unter ihrer damals neuen Chefin Hafize Gaye Erkan die geldpolitische Wende eingeleitet. Im Sommer hatte der Leitzins noch bei 8,5 Prozent gelegen. Die Zinserhöhungen erfolgten seither in grossen Schritten. (awp/mc/ps)