UBP profitiert 2022 von gestiegenen Zinsen
Genf – Die Privatbank UBP hat den Geschäftsertrag im vergangenen Jahr auch dank der wieder gestiegenen Zinsen gesteigert und unter dem Strich mehr verdient. Allerdings wurden die verwalteten Vermögen von den starken Finanzmarktkorrekturen und negativen Wechselkurseffekten belastet.
Die Genfer Bank hat den Reingewinn 2022 um 4,5 Prozent auf 210,4 Millionen gesteigert, wie einer UBP-Mitteilung vom Montag zu entnehmen ist.
Der Geschäftsertrag 2022 legte um 7 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken zu. Am stärksten stiegen dabei die Erträge aus dem Zinsgeschäft: Sie stiegen um 55 Prozent auf 320,1 Millionen Franken. Der Anstieg sei vor allem auf die Zinserhöhungen der Zentralbanken und die damit verbundene höhere Nettozinsmarge zurückzuführen, hiess es.
Gestiegene Kosten
Bedingt durch die nachlassende Handelsaktivitäten von Privatkunden sanken jedoch die Erträge aus dem Kommissionsgeschäft um 6,2 Prozent auf 764,9 Millionen Franken.
Gleichzeitig stieg der Betriebsaufwand um 9,6 Prozent auf 826,6 Millionen Franken. Dies sei vor allem auf die Übernahme von Millennium BCP sowie der Danske Bank International zurückzuführen. Ferner schlugen auch höhere Investitionen in die Rekrutierung von Mitarbeitenden in den Zielmärkten Osteuropa, Naher Osten und Asien negativ zu Buche. Das Kosten-Ertrag-Verhältnis verschlechterte sich folglich auf 68,1 Prozent von 66,5 Prozent.
20 Mrd weniger Vermögen
Einen klaren Rückgang gab es bei den verwalteten Vermögen. Diese sanken um 12,5 Prozent auf 140,4 Milliarden im Vergleich zu Ende 2021. Hier hätten sich der rückläufigen Finanzmärkte sowie der starke Franken negativ ausgewirkt. Es konnten jedoch Netto-Neugelder von 0,9 Milliarden Franken angezogen werden.
«Wir müssen uns auf ein weiteres unberechenbares Jahr einstellen, obwohl die gegenwärtigen Widrigkeiten eher zyklischer als struktureller Art sind», liess sich UBP-Chef Guy de Picciotto in der Mitteilung zitieren. Der Fokus werde daher vor allem auf dem Risikomanagement und der Anpassung der Anlagelösungen liegen.
Dennoch wolle UBP weiter in den Ausbau der personellen Ressourcen investieren und neue Talente anwerben. Mit weiteren Investitionen soll zudem die weltweite Wachstumsstrategie weiter vorangetrieben werden. (awp/mc/ps)