Zürich – Die beiden Schweizer Banken UBS und Credit Suisse, sowie weitere internationale Grossbanken stehen offenbar vor einem Vergleich mit den US-Behörden wegen fauler Hypothekendarlehen. Dies berichtet das «Wall Street Journal» (WSJ) in der heutigen Ausgabe (Freitag) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Neben der UBS und Credit Suisse gehören demnach auch weitere internationale Grossbanken wie Barclays und die HSBC zu den betroffenen Instituten.
Die Vergleichszahlungen könnten zwischen ein paar Hundert Mio USD und bis zu 3 Mrd USD liegen, heisst es in dem Bericht weiter. Bei den Vergleichen dreht es sich um Wertpapiere, die mit Heimimmobilien besichert wurden und die im Zuge der Finanzkrise massiv an Wert verloren haben. Die Papiere gelten als einer der Auslöser der Finanzkrise 2008, nachdem zahlreiche US-Hausbesitzer ihre Schulden nicht mehr begleichen konnten und die Häuserpreise massiv fielen.
Die Höhe der jeweiligen Vergleiche richte sich sowohl nach der Bilanzsumme der jeweils involvierten Bank sowie dem Ausmass ihres Fehlverhaltens, zitiert das Blatt seine Informanten. Die grossen US-Banken wie die Bank of America, Citigroup oder JPMorgan haben für zweifelhafte Geschäft mit diesen Produkten bereits insgesamt 37 Mrd USD bezahlt.
Individuelle Einigungen wahrscheinlicher
Dabei sei es wahrscheinlicher, dass sich die Behörde in der nun bevorstehenden Vergleiswelle mit den betroffenen Instituten einzeln einigt, statt eine Gruppenlösung auszuhandeln. Sie dürften auch erst in mehreren Monaten im Detail ausgehandelt sein, da die Gespräche zwischen den Parteien noch in einem frühen Stadium seien.
In den aktuellen Auseinandersetzungen mit den betroffenen Grossbanken spielen vor allem die Staatsanwälte von New York, Massachusetts, Illinois und anderen Bundesstaaten eine entscheidende Rolle, hebt das WSJ noch einmal hervor. Der Regierung böten die Ermittlungen die Möglichkeit, die Banken für ihr Fehlverhalten während der Finanzkrise zur Verantwortung zu ziehen. (awp/mc/ps)