Zürich – Die UBS kommt mit ihren Kosteneinsparungen aufgrund der CS-Integration etwas besser voran als ursprünglich geplant. Der Personalbestand wurde auch im zweiten Quartal weiter verringert.
Im zweiten Quartal des Jahres hat die Grossbank weitere Einsparungen von rund 0,9 Milliarden Dollar erreicht, wie sie am Mittwoch mitteilte. Damit hat sie auf kombinierter Basis bereits annualisierte Kosteneinsparungen von brutto rund 6 Milliarden US-Dollar (auf Jahresbasis) gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 erzielt.
Die UBS geht nun davon aus, dass sie Ende des Jahres bereits Einsparungen von rund 7 Milliarden und damit rund 55 Prozent der bis Ende 2026 angepeilten 13 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Sie hat damit das Tempo erhöht: Noch im Mai war sie von Einsparungen von 6,5 Milliarden per Ende 2024 ausgegangen.
Fast 1600 Stellen weniger
Die Zahl der internen Vollzeitstellen bei der UBS verringerte sich im Quartalsvergleich um 1558 Einheiten auf noch 109’991 per Mitte 2024, wie dem Quartalsbericht zu entnehmen ist. Vor einem Jahr, also per Ende Juni 2023, hatte die Zahl der Vollzeitstellen noch bei 119’100 gelegen.
Deutlicher legte die Bank im zweiten Quartal bei den externen Beschäftigten den Rotstift an. Deren Zahl reduzierte sich von April bis Juni um rund 2000 auf noch 23’047. Insgesamt ging die Zahl der intern und extern Beschäftigten Personen bei der UBS um knapp 3600 auf 133’038 zurück.
Weitere Kosten für Integration
Derweil erwartet die UBS für das dritte Quartal weitere integrationsbedingte Kosten in Höhe von rund 1,1 Milliarden US-Dollar und im Vergleich zum Vorquartal ein «leicht nachlassendes Tempo» bei den brutto erzielten Kosteneinsparungen. Die integrationsbedingten Kosten sollten allerdings durch Wertzunahmen in Höhe von rund 0,6 Milliarden im Zusammenhang mit Anpassungen des Kaufpreises für die Credit Suisse teilweise kompensiert werden, heisst es.
Für die Abwicklungseinheit «Non-core and Legacy» (NCL) erwartet die Bank im zweiten Halbjahr einen Vorsteuerverlust auf zugrunde liegender Basis von rund 1 Milliarde Dollar. In der Einheit werden vor allem die (Investment Banking)-Bereiche der übernommenen Credit Suisse geführt, welche die UBS nicht behalten will.
Die Erträge der NCL-Einheit würden derweil im weiteren Jahresverlauf «voraussichtlich ein moderates kurzfristiges Aufwärtspotenzial bei den aktuellen Buchwerten und anhaltende Fortschritte bei den Kosten» widerspiegeln, heisst es.
SNB-Hilfen vollständig zurückbezahlt
Wie dem Quartalsbericht ebenfalls zu entnehmen ist, hat die UBS die sogenannten ELA-Liquiditätshilfen, welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) der taumelnden Credit Suisse im März 2023 gewährt hatte, mittlerweile vollständig zurückbezahlt. Ende des ersten Quartals waren noch 19 Milliarden Franken ausstehend. Nach einer im Mai getätigten Rückzahlung von 9 Milliarden folgte im Juni die Rückzahlung der letzten Tranche, wie ein Sprecher der UBS gegenüber AWP sagte.
Die CS hatte kurz vor der Übernahme durch die UBS insgesamt ELA-Gelder (Emergency Liquidity Assistance) über 50 Milliarden Franken bezogen. Zusätzlich hatte die SNB zur Ermöglichung des Zusammenschlusses vom Bund gesicherte Liquiditätshilfen (Public Liquidity Backstop) von bis zu 100 Milliarden sowie zusätzliche nur mit einem Konkursprivileg abgesicherte Liquiditätshilfe-Darlehen (ELA+) über weitere rund 100 Milliarden Franken gewährt. Die UBS hatte den PLB bereits im vergangenen Jahr beendet und auch die ELA+-Darlehen zurückgezahlt. (awp/mc/pg)