Zürich – Die UBS begrüsst ein weiteres neues Mitglied in der Führungsetage. Sarah Youngwood folgt als Finanzchefin auf Kirt Gardner. Sie wird Anfang März zur UBS stossen und die Position als Finanzchefin im Mai übernehmen. Ausserdem wird sie Mitglied der Konzernleitung (Executive Board).
Gardner (Jahrgang 1959) seinerseits wird die UBS verlassen, um «neue Chancen ausserhalb der UBS wahrzunehmen». Er werde aber in der Übergangszeit von zwei Monaten Youngwood in der Einarbeitung unterstützen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Damit hat die UBS in relativ kurzer Zeit ihre oberste Führungsriege ausgetauscht. Nach der Ernennung des Niederländers Ralph Hamers zum CEO im November 2020 wurde jüngst für die nächste Generalversammlung der Ire Colm Delleher als neuer Verwaltungsratspräsident und Nachfolger von Axel Weber vorgeschlagen. Nun folgt mit Youngwood eine US-Amerikanerin auf dem Sessel der Finanzchefin. Währung die UBS auf der Top-Führungsebene keine Schweizer mehr hat, sitzt bei der Credit Suisse mit Thomas Gottstein immerhin noch einer auf dem CEO-Posten.
US-Banking-Erfahrung
Die neue CFO kommt von JPMorgan und ist seit über 20 Jahren für die US-Bank tätig. Nach zahlreichen internationalen Stationen rückte sie 2012 auf den Posten der Investor Relations-Chefin. Seit 2016 war sie dann für die Consumer & Community Banking-Sparte von JPMorgan als Finanzchefin verantwortlich, seit 2020 hütet sie zusätzlich die Finanzen für die Technologietochter sowie des Diversity & Inclusion Teams der US-Bank.
Der scheidende CFO Gardner war 2013 zur UBS gekommen und hatte 2016 den Posten des Finanzchefs von Thomas Naratil übernommen – letzterer ist mittlerweile CEO von UBS Americas und zusammen mit Iqbal Khan Co-President der globalen Vermögensverwaltung (Global WM).
CEO Ralph Hamers dankt Gardner in der Mitteilung für seine «Führungsqualitäten, sein Engagement und seine wichtigen Beiträge für die UBS» in den vergangenen neun Jahren. Derweil sei Youngwood bestens gerüstet, um «den Bereich Finance in die Zukunft zu führen.»
Aktie in gutem Umfeld gefragt
Für die Analysten der ZKB kommt die Nachricht zwar einerseits relativ unerwartet, andererseits habe Gardner schon eine ungewöhnlich lange Verweildauer für einen Bank-CFO gehabt. An der strategischen Ausrichtung der UBS dürfte sich derweil nichts ändern, operativ sei die UBS in diesem Kalenderjahr gut unterwegs.
Die Aktie der UBS legt im frühen Handel um 1,5 Prozent auf 16,18 Franken zu. Händlern zufolge ist dafür allerdings insbesondere eine Branchenstudie der Deutschen Bank verantwortlich. Darin wird die UBS-Aktie auf die Top-Pick-Liste der europäischen Banken aufgenommen, das Kursziel auf 20 von 19 Franken erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt. Die Titel der Konkurrentin CS steigen nur um 0,8 Prozent. Der SMI hat derweil am Mittwoch seinen frühen Erholungsversuch derweil abgebrochen und fällt um 0,15 Prozent. (awp/mc/pg)