UBS: Ex-Händler muss vor höherem Gericht aussagen
Kweku Adoboli anlässlich der Vorführung vor den Haftrichter am 16. September.
London – Dem Londoner Börsenhändler, der die UBS mit risikoreichen Geschäften um 2,3 Mrd USD gebracht haben soll, muss vor einem höheren Londoner Gericht aussagen. Vor den Geschworenen am Southwark Crown Court kann er auf «schuldig» oder «nicht schuldig» plädieren.
Der City of London Magistrates Court, der sich bisher mit dem Fall befasst hat, verwies den Fall am Donnerstag an die höhere Instanz. Vor dieses Gericht soll der Börsenhändler am 22. November treten, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Der Crown Court in England und Wales behandelt nur Fälle von schwererer Kriminalität. Dem aus Ghana stammenden Diplomatensohn drohen im Falle einer Verurteilung mehrere Jahre Gefängnis. Die Anklage wirft ihm vor, mit riskanten und von der Bank nicht autorisierten Geschäften 2,3 Mrd USD verzockt zu haben.
Vorwurf des Betrugs und der Bilanzfälschung
Er soll sich des Betrugs und der Bilanzfälschung schuldig gemacht haben. Nach Angaben der Bank sollen die krummen Geschäfte bereits im Jahr 2008 begonnen haben. Die UBS hatte die Vorgänge am vergangenen 15. September publik gemacht. Gut eine Woche später übernahm Konzernchef Oswald Grübel die Verantwortung für das Desaster und trat zurück. Die UBS wird aber nach eigenen Angaben trotz des Milliardenverlusts für das dritte Quartal einen Gewinn ausweisen können. (awp/mc/ps)