UBS sieht sich mit Integration der Credit Suisse auf Kurs

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(Foto: UBS)

Zürich – Die UBS bleibt mit der Integration der im vergangenen Jahr übernommenen Credit Suisse auf Kurs und kann erneut einen Milliardengewinn ausweisen. Mit der angestrebten Reduktion der Kostenbasis ist die Grossbank gar etwas schneller vorangekommen als erwartet.

Von April bis Juni 2024 erwirtschaftete die grösste Schweizer Bank einen Reingewinn von 1,14 Milliarden Dollar, wie dem am Mittwoch publizierten Quartalsergebnis zu entnehmen ist. Das war zwar weniger als im ersten Quartal (1,76 Milliarden), aber mehr als von den Analysten geschätzt. Ein Vergleich mit dem Vorjahresquartal ist derweil wenig sinnvoll: Im zweiten Quartal 2023 hatte die UBS wegen Sondereffekten aus CS-Übernahme einen Rekordgewinn von 29 Milliarden Dollar verbucht.

Fortschritte in Abwicklungseinheit
Profitieren konnte die Grossbank im zweiten Quartal von einem günstigen Umfeld an den Kapitalmärkten, das etwa für bessere Zahlen im Investment Banking sorgte. Unterstützt wurde das Resultat auch von den Fortschritten bei der Abwicklungseinheit «Non core and legacy» (NCL).

UBS-CEO Sergio Ermotti zeigte sich vor den Medien zufrieden mit dem abgelaufenen Quartal und auch mit dem Prozess der CS-Integration. «Wir haben die Risiken aus der Übernahme der Credit Suisse bereits dramatisch reduziert», betonte er bei der Präsentation der Ergebnisse. Die UBS treten nun in eine «nächste Phase der Integration» ein.

Im Mai hatte die Grossbank den Zusammenschluss der Gruppengesellschaften UBS AG und Credit Suisse AG vollzogen und per Anfang Juli auch die Ländergesellschaften UBS Switzerland und CS Schweiz zusammengeführt. Die Migration der rund 1 Million Schweizer CS-Kundinnen und Kunden auf die UBS-Plattform soll dann im kommenden Jahr beginnen und bis Anfang 2026 dauern.

Weitere Kostenreduktionen
In der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden konnte die UBS derweil weitere Neugeldzuflüsse in Höhe von 27 Milliarden Dollar verbuchen. Allerdings bildete sich der Gewinn im UBS-Kerngeschäft bei steigenden Kosten zum Vorquartal zurück. Im Schweizer Retailgeschäft (Personal & Corporate Banking) verdiente die Bank ebenfalls weniger als noch im Startquartal: Sie verwies diesbezüglich auf das wieder rückläufige Zinsniveau und auf gestiegene Liquiditätsanforderungen.

Weitere Fortschritte hat die UBS mit der angestrebten Reduktion der Kosten erzielt. Für das zweite Quartal 2024 konnte sie Einsparungen von rund 0,9 Milliarden Dollar vermelden, womit sich diese nun auf Jahresbasis auf brutto rund 6 Milliarden Dollar belaufen. Bis Ende 2026 will die UBS die Kosten bekanntlich um 13 Milliarden Dollar reduzieren, wobei die kombinierte Kostenbasis von UBS und CS per Ende 2022 als Vergleich dient.

Weiterer Personalabbau
Die Zahl der Vollzeitstellen verringerte sich im zweiten Quartal um weitere 1558 Einheiten auf noch 109’991, wie dem Zwischenbericht zu entnehmen ist. Vor einem Jahr, also per Ende Juni 2023, waren es noch 119’100 gewesen.

Der Jobabbau dürfte sich nach der Fusion der Einheiten wohl beschleunigen. In der Schweiz plant die UBS derweil unverändert mit dem Abbau von 3000 Stellen, wie der CEO bestätigte. Beginnen solle der Personalabbau Ende 2024, er soll sich dann über die Jahre 2025 und 2026 erstrecken. Umsetzen wolle man den Abbau vor allem durch natürliche Abgänge und Pensionierungen, betonte Ermotti erneut.

Am Aktienmarkt wurde der UBS-Abschluss positiv aufgenommen. Dabei half auch die Wiederaufnahme des Aktienrückkaufs: Vom angestrebten Rückkauf eigener Titel über 1 Milliarde hat die Grossbank bereits fast die Hälfte umgesetzt. Die UBS-Aktie schloss am Mittwoch 5,3 Prozent höher bei 26,45 Franken. (awp/mc/pg)

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