Zürich – UBS-Konzernchef Ralph Hamers hat sich in einem Schreiben an die CS-Mitarbeiter gewandt und an deren Zuversicht appelliert. «Was die gemeinsame Zukunft angeht, ist es mir vor allem ein Anliegen, dass wir alle zuversichtlich sind für unsere neue Ausrichtung», schrieb er in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter der Credit Suisse, welche von der UBS übernehmen wird. Gleichzeitig wandte sich Hamers auch an die UBS-Belegschaft.
Er hoffe, «dass wir alle die verschiedenen Wachstumsmöglichkeiten erkennen, die vor uns liegen». Hamers sprach in der Mitteilung, welche der Nachrichtenagentur AWP vorliegt und über die zuvor Reuters berichtet hatte, von einer starken gemeinsamen Bank. «Gemeinsam werden wir im Wealth Management unsere Kräfte bündeln können, mit mehr Gewicht im Asset Management, einer klaren Führungsposition in unserem Schweizer Heimmarkt und einer besseren, kundenorientierten Investmentbank.»
Bei der Zusammenführung der beiden Banken gehe es darum, die Mitarbeitenden zusammenzubringen, um die gemeinsame lange Schweizer Bankgeschichte mit Erfolg weiterzuführen, ebenso wie den Kundenservice, für dessen Qualität beide Banken bekannt seien. Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung würden wesentlich sein.
«Zu diesem Zeitpunkt verfügen wir noch nicht über alle Details.» Sobald sich etwas Neues ergibt, werde man aber transparent darüber informieren, was geplant werde und was sich ändern könnte. «Wir werden alles umsichtig und sorgfältig angehen», schrieb Hamers.
Vieles sei jetzt noch nicht klar. «Umso wichtiger ist es, dass ihr trotz der Turbulenzen professionell und integer geblieben seid, und ich bin sicher, dass das so bleiben wird.»
UBS-Chef betont Chancen der CS-Übernahme trotz aller Komplexität
UBS-Konzernchef Ralph Hamers hat abermals die Chancen betont, die sich durch die Übernahme der Credit Suisse ergeben würden. «Wir haben diese Transaktion nicht gesucht, waren aber in einer guten Ausgangslage. Wir sehen es als Chance für die Beschleunigung unseres Wachstums», schrieb er in einem weiteren internen Schreiben, dieses Mal an die UBS-Mitarbeiter, welches der Nachrichtenagentur AWP vorliegt.
«Wir haben die Credit Suisse nicht übernommen, nur um sie dann zu schliessen», fuhr Hamers fort. «Wie bei jeder Akquisition gibt es viel Komplexität, aber auch viele Chancen.» Man werde auf dem aufbauen, was die UBS in den vergangenen Jahren erreicht habe. Und alle weiteren Entscheidungen würden auf die bestehende Strategie ausgerichtet.
Die UBS sei schon vorher ein starkes Unternehmen gewesen. «Aber in dieser Kombination verstärken wir unsere Reichweite und Wettbewerbsstellung, unter Beibehaltung einer felsenfesten Bilanz und Liquidität.» Auch habe die UBS ein starkes Führungsteam, um die Transaktion rasch und effizient abschliessen zu können.
Im Zuge der Fusion würden derweil die Wachstumsambitionen in Amerika und in der Region Asien-Pazifik erhöht. In der Schweiz werde die UBS kombiniert mit der CS noch stärker aufgestellt sein. Dennoch bleibe ein «gesunder» Wettbewerb bestehen.
In der Vermögensverwaltung und im Asset Management ergänze sich das CS-Geschäft «sehr gut mit unserem eigenen». Im Investment Banking werde die Wettbewerbsposition gefestigt, und die Risikokultur der UBS werde dabei der Massstab sein, betonte Hamers.
Die vergangene Woche sei einschneidend für die UBS, für die Schweiz und für die Finanzbranche gewesen. «Es ist ein historischer Augenblick, verbunden mit viel Unsicherheit.» (awp/mc/ps)