UBS legt erste SARON-Immobilienfinanzierungen in der Schweiz auf
Zürich – UBS übernimmt Pionierrolle in der Entwicklung neuer SARON-Produkte auf dem Schweizer Finanzplatz und reagiert damit auf die anstehende Ablösung des LIBOR. So legt UBS erstmals SARON-Immobilienfinanzierungen im Wert von mehr als 25 Mio Franken auf. Die Einführung der SARON Hypothek ist im Verlauf des Jahres 2020 geplant.
Die ersten SARON-Immobilienfinanzierungen im Rahmen eines Pilotprojektes für ausgewählte Kunden sind ein Meilenstein auf dem Weg zur planmässigen Einführung neuer SARON-Produkte ab 2020. Mit diesen zukunftsweisenden Transaktionen nimmt UBS die Vorreiterrolle in der Schweiz ein und sammelt gemeinsam mit ihren Kunden wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen für das zukünftige Produktangebot.
UBS setzt sich intensiv mit der globalen Einführung alternativer Referenzzinssätze auseinander, welche den LIBOR in den kommenden Jahren ablösen werden, und plant, ihren Kunden im Verlauf des Jahres 2020 erste SARON-Hypotheken als Alternative anzubieten. Weitere SARON-Produkte sollen 2021 folgen.
«Wir freuen uns, die ersten SARON-Immobilienfinanzierungen auf dem Schweizer Markt aufgelegt zu haben. Damit schaffen wir gemeinsam mit unseren Kunden die Basis für die geplante Markteinführung im nächsten Jahr», sagt Axel Lehmann, President UBS Switzerland.
«Wir sind stolz, diese wegbereitende Transaktion mit UBS abgeschlossen zu haben. Sie ermöglicht uns, bereits vor der Markteinführung wertvolle Erfahrungen mit diesem neuen Produkt zu sammeln», sagt Markus Mettler, CEO Halter AG. Die Halter AG gehört zu den führenden Unternehmen für Bau- und Immobilienleistungen in der Schweiz und fokussiert sich auf die Konzeption und Realisierung von Entwicklungsprojekten.
«UBS hat uns mit diesem Pilotprojekt Zugang zu den neuesten Produkten im Bereich Finanzierung gegeben. Eine einmalige Chance, die wir gerne genutzt haben, um uns einen Wissens- und Erfahrungsvorsprung anzueignen», sagt Peter Mettler, CEO SenioResidenz AG. Die SenioResidenz AG ist eine führende Immobiliengesellschaft mit Fokus auf Investitionen in ausgewählte Liegenschaften, vornehmlich Seniorenresidenzen und Pflegeeinrichtungen. (UBS/mc)
Hintergrund zu SARON
Der SARON (Swiss Average Rate Overnight) ist ein Referenzzinssatz für Schweizer Franken. Er wird täglich auf Basis abgeschlossener Transaktionen und Kursen im Schweizer Geldmarkt berechnet und von der Schweizer Börse SIX administriert. Um aus den Tagessätzen einen Referenzzinssatz über eine Laufzeit zu erhalten, wird der sogenannte SARON Compound gebildet. Dieser errechnet sich am letzten Tag der Zinsperiode aus dem Durchschnitt der aufgezinsten Tagessätze und wird als Referenz für einen grossen Teil von Kreditprodukten in Schweizer Franken verwendet werden.
Der Wechsel von LIBOR- (London Interbank Offered Rate) auf SARON-referenzierende Produkte stellt einen Paradigmenwechsel im Kredit- und Hypothekargeschäft dar, da der Referenzzinssatz neu erst am Ende der Zinsperiode bekannt ist. Trotzdem hat die Produktumstellung für Kunden keine signifikanten finanziellen Änderungen zur Folge. LIBOR und SARON sind in der Vergangenheit kaum voneinander abgewichen. Analog zum LIBOR basieren SARON-Produkte auf einem publizierten Referenzzinssatz zuzüglich einer individuell festgelegten Marge. Bei negativen Referenzzinssätzen werden in der Berechnung des Kundenzinssatzes weder bei LIBOR- noch bei SARON-Produkten Werte kleiner als 0 angewandt.
Seit der Finanzkrise vor rund zehn Jahren ging die Zahl der Transaktionen im Interbankenmarkt deutlich zurück. Dies hat Fragen zur Nachhaltigkeit des LIBOR-Systems aufgeworfen. Die britische Financial Conduct Authority kündigte 2017 an, dass sie den LIBOR per 31. Dezember 2021 nicht mehr unterstützen werde. Dies beschleunigte den Übergangsprozess und die Marktteilnehmer begannen, alternative Referenzzinssätze für einen soliden und robusten Finanzmarkt zu bestimmen. In der Schweiz hat die Nationale Arbeitsgruppe für Referenzzinssätze in Schweizer Franken SARON als Nachfolger für den CHF LIBOR empfohlen.