Zürich – Die Grossbank UBS hat nach wie vor hohe Rückstellungen für offene Rechtsfälle in den Büchern. Diese haben sich im vierten Quartal wegen des Steuerstreits in Frankreich weiter erhöht.
Per Ende Dezember 2021 weist das Finanzinstitut Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische und ähnliche Angelegenheiten im Wert von 2,8 Milliarden US-Dollar aus, wie am Montag aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Sowohl Ende September 2021 als auch vor einem Jahr waren es noch 2,1 Milliarden.
Im letzten Jahresviertel wurden 986 Millionen Dollar an Rückstellungen neu gebildet. Derweil wurden 189 Millionen für ihren Zweck verwendet, während 74 Millionen Dollar an Rückstellungen aufgelöst wurden. Die Differenz entfällt auf Wechselkursbewegungen.
Wie bereits bekannt musste die Grossbank für den Prozess in Frankreich zusätzlich Rückstellungen in Höhe von 650 Millionen Euro verbuchen. Im Dezember war die UBS auch in zweiter Instanz vom Berufungsgericht in Paris wegen unerlaubter Geldgeschäfte und der Beihilfe zur Geldwäsche schuldig gesprochen worden. Das Gericht verlangt eine Zahlung von insgesamt 1,8 Milliarden Euro, wogegen die UBS erneut Berufung eingelegt hat.
Insgesamt sind nun 1,1 Milliarden Euro für den ungelösten Rechtsfall in den Büchern zurückgestellt. In Dollar wird dies im Geschäftsbericht mit 1,252 Milliarden Ende Dezember beziffert. Die breite Spanne möglicher Ausgänge des Verfahrens sorge für eine hohe Unsicherheit, heisst es. Die Rückstellungssumme widerspiegle jedoch die beste Schätzung möglicher finanzieller Auswirkungen. (awp/mc/ps)