UBS plant Gründung neuer Schweizer Tochter – Projekt «White Bank»?

Sergio Ermotti

UBS-CEO Sergio Ermotti.

Zürich – Die Grossbank UBS plant die Gründung einer neuen Tochtergesellschaft in der Schweiz. Dies wegen verschärften Auflagen zur Abspaltung systemrelevanter Bankgeschäfte in einem Notfall. Wie aus dem neuesten Quartalsbericht der UBS hervorgeht, prüft sie die Separierung des Schweizer Geschäfts im Zusammenhang mit der «too big to fail»-Gesetzgebung, mit welcher die Politik auf das Problem zu grosser Banken reagierte, nachdem die UBS 2008 vom Staat gerettet worden war.

Die Grösse und die Zusammensetzung dieser neuen UBS-Tochter seien zwar noch nicht klar, heisst es in einem Abschnitt im 160-seitigen Quartalsbericht der Bank, den die «NZZ» in ihrer Ausgabe vom Freitag aufgegriffen hat. Aus heutiger Sicht dürften laut UBS aber die Division Retail & Corporate Business, also das hiesige Privat- und Firmenkundengeschäft, sowie der von der Schweiz aus betreute und gebuchte Teil der Vermögensverwaltung enthalten sein.

Rabatt bei Eigenkapitalanforderungen?
Der Umbauprozess werde eng von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) begleitet und solle etwa Mitte 2015 umgesetzt sein. Die UBS erwähnt, dass ein «glaubwürdiger Notfallplan» auch einen Rabatt bei den Eigenkapitalanforderungen nach sich ziehen könnte. Ob auch im Ausland neue UBS-Töchter gegründet werden, die einzeln restrukturiert und heruntergefahren werden könnten, wie dies am Freitag zudem vom Finanzportal «Inside Paradeplatz» geschrieben wurde, wollte die UBS auf Anfrage nicht kommentieren.

Die Credit Suisse wollte ihre Überlegungen zur Umsetzung der «too big to fail»-Anforderungen nicht erläutern. Die Bank sei aber mit der Finma in laufendem Kontakt betreffend der Anforderungen an systemrelevante Banken, unter anderem hinsichtlich Eigenmittel und Liquidität, aber auch Rechtseinheiten und Organisationsstruktur, sagte CS-Sprecher Marc Dosch der sda. (awp/mc/ps/pg)

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