UBS sieht 2019 als Zwischenjahr für Anleger
Zürich – Für die Investment-Analysten der Grossbank UBS dürfte 2019 ein Zwischenjahr werden. Anlegerinnen und Anleger sollten sich entsprechend auf mehr Volatilität einstellen. Generell müssten Investitionsentscheide in einem schwierigen Umfeld getroffen werden.
Gemäss den Prognosen der Grossbank dürfte sich das globale Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr verlangsamen, mit 3,6 Prozent (nach 3,8% dieses Jahr) aber weiterhin über dem inflationsfreien Trendwachstum von 3,5 Prozent zu liegen kommen. In einem Umfeld, in dem die Notenbanken weiterhin ihre Politik normalisieren, sollten die Unternehmensgewinne zudem weiter steigen, allerdings deutlich weniger stark als in den beiden Jahren davor.
«Eine Rezession im kommenden Jahr ist jedenfalls nach wie vor unwahrscheinlich», meinte Andreas Koester, Head Global Asset Allocation, an einer Medienveranstaltung am Donnerstag in Zürich. «Entsprechend raten wir Anlegern, investiert zu bleiben.» Wenn es eine Rezession in den USA gebe, dann werde diese erst 2020 kommen. Grundsätzlich lohne es sich mit Blick auf die Historie, achtzehn bis sechs Monate vor einer Rezession investiert zu bleiben.
US-Administration wird Rezession verhindern
Im Zuge des fortschreitenden Marktzyklus und der diversen Risiken politischer und wirtschaftlicher Natur sollten Anlagen aber diversifiziert und abgesichert werden. «Die Politik – von den Handelsgesprächen zwischen den USA und China bis hin zu Italiens Haushalt und dem Brexit – wird die Märkte beeinflussen. Daher sollten Anlagen über Länder und Sektoren hinweg diversifiziert werden.»
Die Gefahren einer starken Abkühlung bzw. einer Rezession in den USA seien zwar vorhanden, sagte Daniel Kalt, Chefökonom Schweiz bei der UBS. «Das ist aber lediglich unser «Worts-Case-Szenario». Im Basisszenario gehe man davon aus, dass sich die Wirtschaft zwar abkühle, dann aber wieder erhole. Da 2020 bereits wieder Präsidentschaftswahlen angesagt seien, habe Präsident Donald Trump wohl kaum ein Interesse, den Handelskonflikt weiter eskalieren zu lassen, fügte Koester an.
Verlangsamung auch in der Schweiz
Wie die meisten Prognostiker rechnet auch die UBS in der Schweiz mit einem deutlich langsameren Wachstum 2019. Gemäss Kalt dürfte die Schweiz nach 2,6 Prozent in diesem Jahr 2019 noch 1,5 Prozent wachsen. Das sei aber lediglich – wie auch bei der internationalen Wirtschaft – eine Verlangsamung hin zum Trendwachstum.
«Die Situation ist trotz Rückgang im dritten Quartal gut», glaubt Kalt. Die meisten Unternehmen beklagten weiterhin einen Fachkräftemangel, und die Kapazitäten seien zumeist sehr gut ausgelastet. Da der Schweizerische Nationalbank wegen der EZB-Politik aber die Hände weiter gebunden seien, dürften die Kollateralschäden aus der Negativzinspolitik – etwa am Immobilienmarkt oder im Bereich der Pensionskassen – weitergehen, glaubt Kalt. (awp/mc/ps)
Firmeninformationen bei monetas