UBS: Spanien beantragt internationales Amtshilfegesuch in Steuersachen

UBS: Spanien beantragt internationales Amtshilfegesuch in Steuersachen
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)

Zürich – Die Grossbank UBS muss nach Frankreich womöglich auch in Spanien Informationen an die Steuerbehörden liefern. Zumindest haben die spanischen Steuerbehörden eine Anfrage auf internationale Amtshilfe in Steuerangelegenheiten an die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) gestellt, wie auf der Internetseite der UBS zu lesen ist. Kunden könnten sich für Informationen an eine Hotline wenden.

Zuvor hatte der Finanzblog «Inside Paradeplatz» über die Angelegenheit berichtet. Die Bank will sich dazu nicht weiter äussern und verwies auf eine Mitteilung vom Juli, dass einem entsprechenden Gesuch aus Frankreich Folge geleistet werden muss. Bereits damals hatte es geheissen: «UBS erwartet, dass andere Länder ähnliche Anfragen stellen werden». Welche weitere Länder das sein könnten, sagte ein Konzernsprecher auf AWP-Anfrage am Freitag nicht.

In der Mitteilung von Anfang Juli teilte die UBS mit, dass die Grossbank der ESTV Daten zu einer Anzahl von UBS-Kontonummern aus den Jahren 2006 bis 2008 mit Bezug zu ehemaligen oder aktuellen Kunden mit Domizil Frankreich liefern müsse. Man habe eine sogenannte Editionsverfügung erhalten, die auf einer Anfrage für internationale Amtshilfe in Steuersachen aus Frankreich basiert.

Zwischenstaatlicher AIA tritt am 1. Januar 2017 in Kraft
Die Anfrage sei auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass per 1. Januar 2017 der zwischenstaatliche automatische Informationsaustausch (AIA) in Kraft treten wird. Unter dem AIA werden alle Schweizer Banken verpflichtet sein, den französischen sowie weiteren Steuerbehörden auf jährlicher Basis Daten zur Verfügung stellen, hiess es damals.

Die französischen Steuerbehörden stützten sich laut UBS bei ihrer Anfrage auf Daten, die sie von den deutschen Behörden erhalten haben. Diese haben, wie früher berichtet, in den vergangenen Jahren verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Gewisse Daten, die sich auf in der Schweiz gebuchte UBS-Kunden beziehen, wurden während dieser Untersuchungen sichergestellt und offenbar auch an andere europäische Länder weitergeleitet. (awp/mc/ps)

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