UBS und CS mit Forderungen deutscher Schwarzgeldkunden konfrontiert

UBS und CS mit Forderungen deutscher Schwarzgeldkunden konfrontiert

Zürich – Die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse sowie weitere Schweizer Banken sehen sich mit Forderungen deutscher Schwarzgeldkunden konfrontiert. Diese würden bei den Banken zu viel gezahlte Provisionen einfordern, heisst es in einem Artikel der «SonntagsZeitung» (Ausgabe 03.01.). Dabei gehe es um versteckte Vergütungen, so genannte Retrozessionen, die Banken und Vermögensverwalter für ihre Vertriebsdienste zusätzlich kassierten. Die Rede ist gemäss der Zeitung von einem halben Prozent des angelegten Kundenvermögens. Bei einem Depotwert von 1 Mio EUR wären dies auf zehn Jahre gerechnet 50’000 Euro. Schweizer Banken hätten Schätzungen zu Folge pro Jahr mehrere Milliarden Franken einkassiert, die ihnen gemäss zwei Bundesgerichts-Urteilen nicht zugestanden hätten.

Die grosse Rückforderungswelle sei bislang ausgeblieben, was sich nun mit der wegen der Selbstanzeigen verbesserten Verhandlungsposition der Steuerhinterzieher ändere. Seit 2010 hätten sich in Deutschland rund 120’000 Personen selbst angezeigt, welche in den Nachforderungen eine «willkommene Form der Rache» sähen.

Bei der Credit Suisse hat es laut der Zeitung dazu geheissen, dass die Bank schon vor Jahren ihren Kunden offengelegt habe, wo und bis zu welchen Obergrenzen Entschädigungen anfallen würden. Die Stellungnahme der UBS lautete, dass die Bank das Thema fallweise vor dem Hintergrund der Gesamtbeziehung mit ihren Kunden erläutere.

Weitere «spektakuläre Datenerwerbe» angekündigt
Weiter heisst es in dem Artikel, dass Norbert Walter-Borjans, der SPD-Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, weitere «spektakuläre Datenerwerbe» angekündigt habe. Die deutschen Behörden hätten überdies Untersuchungen wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung gegen Angestellte der HSBC Schweiz eingeleitet, die Zeitung schreibt von mindestens acht Personen. Betroffen seien auch Mitarbeiter ohne Kontakt mit Deutschen. Die Anwälte dieser Bank stünden mit den Behörden in Verhandlungen über einen Vergleich. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar