UBS: Weder di Mauro und Romy für VR vorgeschlagen
Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro.
Zürich – Die Grossbank UBS will zwei Frauen in den Verwaltungsrat holen. Beatrice Weder di Mauro, Volkswirtschafterin und Wirtschaftsberaterin der deutschen Regierung, sowie die Rechtsprofessorin und Anwältin Isabelle Romy sollen an der nächsten Generalversammlung ins Gremium gewählt werden.
Aus dem Aufsichtsgremium ausscheiden wird dagegen Bruno Gehrig, wie die UBS am Freitag mitteilte. Bereits seit November ist bekannt, dass auch Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger auf die Generalversammlung vom 3. Mai aus dem derzeit elfköpfigen Aufsichtsgremium zurücktreten wird. Einzige Frau im UBS-Verwaltungsrat ist derzeit die frühere Swiss-Re-Finanzchefin Ann Godbehere, nachdem im letzten April Sally Bott aus dem Gremium zurückgetreten war. Der Verwaltungsrat wird (mit den heutigen Nominationen) damit wieder auf die Maximalzahl von zwölf Personen – neun Männer und drei Frauen – aufgestockt.
Weder di Mauro als mögliche Hildebrand-Nachfolgerin gehandelt
Weder di Mauro (Jahrgang 1965) ist seit 2001 Professorin für Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftspolitik und Internationale Makroökonomie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2004 ist sie ausserdem Mitglied des deutschen Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und damit eine der fünf sogenannten Wirtschaftsweisen. Zwischen 1994 und 1997 war sie Ökonomin für die Weltbank und den IWF in Washington und seit 2010 Mitglied im europäischen Beratungsausschuss des IWF. Sie war u.a. im Gespräch als neues Mitglied im Direktorium der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nach dem Rücktritt von Philipp Hildebrand.
Ökonomischer und juristischer Erfahrungsschatz
Romy (ebenfalls Jahrgang 1965) ist den Angaben zufolge Partnerin in der Anwaltskanzlei Niederer Kraft & Frey mit Sitz in Zürich. Sie ist spezialisiert auf internationale Prozessführung und Schiedsgerichtsbarkeit. Daneben ist sie seit 1996 assoziierte Professorin an der Universität Fribourg und an der Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) und war von 2003 bis 2008 nebenamtliche Richterin am Bundesgericht. Seit 2002 ist sie Mitglied der Sanktionskommission der SIX Swiss Exchange und seit 2008 deren Vizepräsidentin. «Ich bin überzeugt, dass der hinzugewonnene ökonomische und juristische Erfahrungsschatz das Gremium bereichern und sich zum Vorteil von UBS auswirken wird», so VR-Präsident Kaspar Villiger in der Mitteilung.
Axel Weber unterstützt Kandidaturen
Weiter teilt die Bank mit, dass der designierte neue VR-Präsident Axel Weber die beiden Nominationen unterstützt. Weber wird – sofern er ins Gremium gewählt wird – per nächster GV Kaspar Villiger ablösen. Ursprünglich sollte Villiger erst 2013 zurücktreten, im Zuge der Affäre Adoboli um den grossen Handelsverlust in London im letzten September und der Ersetzung von CEO Oskar Grübel durch Sergio Ermotti entschied sich Villiger dann jedoch für einen schnelleren Rücktritt. (awp/mc/upd/ps)