Rotterdam – Uhren sind längst mehr als ein bloßes Modeaccessoire. Viele Zeitmesser sind echte Anlage-Geheimtipps, denn ihr Wertzuwachs überflügelt sogar so manche Aktie.
Wie sich echte Schnäppchen finden lassen und warum Investoren viel Geduld brauchen, zeigen die folgenden Expertentipps.
Leidenschaft und Vermögensaufbau miteinander verbinden: Luxusuhren als Investitionsobjekt
Wer sich eine Damen Smartwatch von Apple oder anderen Herstellern gönnt, muss dafür häufig gar nicht so tief in die Tasche greifen. Günstige Modelle gibt es bereits unter 1.000 Euro, doch echtes Investment-Potenzial haben diese smarten Zeitmesser nicht. Anders sieht es hingegen mit echten Sammlerstücken und Sonderkollektionen aus. Apple kooperiert beispielsweise mit Hermès, um seiner Watch einen ganz besonderen Hauch Luxus zu verleihen. Dafür zahlen Kunden auch einen höheren Preis, der sich in ein paar Jahren amortisieren könnte.
Stellt Apple den Verkauf der Hermès-Modelle beispielsweise ein und befindet sich die Uhr in einem guten Zustand, könnte die Nachfrage nach dem Sammlerstück steigen. Ein Rendite-Meister sind hingegen ganz andere Uhrenmarken: Rolex führt die Liste der Zeitmesser mit der größten Wertsteigerung an. Gegründet 1926, hat sich Rolex mittlerweile zu mehr als einem Statussymbol etabliert.
Vor allem begehrte Modelle wie die Daytona oder Submariner sind auf dem konventionellen Markt nur schwerlich zu bekommen. Ein Grund, warum der Zweitmarkt boomt und die Nachfrage nach gebrauchten Uhren rasant steigt. Fans der Luxusmarke müssen bis zu fünf Jahre auf ihr neues Modell warten, was vielen Liebhabern einfach viel zu lang ist. Lohnenswert ist der Kauf einer gebrauchten Rolex jedoch vor allem mit Blick auf die Wertsteigerung. Kostete die Explorer II beispielsweise im August 1973 386 USD, wurde sie im September 2010 mit über 6.300 USD angeboten.
Qualität Made in Germany zieht noch immer
Auch Zeitmesser aus deutschen Manufakturen erfreuen sich anhaltender Beliebtheit. Vor allem die limitierte Produktion wie bei A. Lange & Söhne (sie stellen jährlich nur weniger als 6.000 Uhren her) führt dazu, dass die Begehrlichkeiten unter Uhrenfans geweckt werden. Durch die wachsende Nachfrage und das limitierte Angebot erhöhen sich auch die Preise für gebrauchte Modelle.
Doch im Vergleich zu anderen Marken ist der Sammlerkreis deutscher Uhrenliebhaber deutlich geringer. Deshalb ist eine Preissteigerung, wie beispielsweise bei den Rolex-Zeitmessern, kaum zu erwarten.
Schweizer Uhren erleben Wertsteigerung von mehr als 100 Prozent
Im Vergleich zu Orient Uhren kosten die Modelle des Schweizer Herstellers Audemars Piguet deutlich mehr. Bei dem Design müssen sich die Zeitmesser des japanischen Uhrenherstellers nicht verstecken, doch der rasante Wertzuwachs wie bei den Schweizer Uhrenkünstlern ist hier nicht zu erkennen.
Für alle, die sich Luxusuhren mit Investitionspolitik gönnen möchten und können, sind vor allem Modelle wie die Royal Oak Offshore ein echter Geheimtipp. Durch ihre strenge Limitierung und die besondere Widmung an Größen wie Rubens Barrichello oder Juan Pablo Montoya erfreut sie sich in Sammlerkreisen großer Beliebtheit. Mittlerweile haben viele ältere Modelle einen enormen Wertzuwachs verzeichnet, vereinzelt sogar über 100 Prozent. Begehrt sind vor allem die limitierten Editionen, wie die des Terminators Arnold Schwarzenegger.
So erhalten Uhren ihren Wert: Die richtige Pflege entscheidet
Wie viel eine gebrauchte Uhr wert ist, richtet sich ähnlich dem Gebrauchtwagenmarkt nach verschiedenen Kriterien. Neben der Stückzahl ist vor allem der Pflegezustand entscheidend. Eine Luxusuhr, die über ein zerkratztes Armband oder Zifferblatt verfügt, verliert an Wert. Deshalb hegen und pflegen Uhrenliebhaber ihre Schätze besonders gründlich.
Die Aufbewahrung spielt eine wichtige Rolle. Das Zeitmessgerät sollte möglichst gut geschützt vor Staub und Lichteinfall aufbewahrt werden. Als Neukauf werden Rolex und Co. bereits in einem formschönen und gut gepolsterten Kästchen überreicht. Hierin sollte die Uhr auch weiterhin verwahrt werden, um den Wert zu steigern. Auch der Kaufbeleg und das Echtheitszertifikat sollten immer vorhanden sein, denn auch sie tragen zum Erzielen des höheren Verkaufspreises bei.
Wie bei einem guten Gebrauchtwagen müssen auch Luxusuhren regelmäßig gewartet und durch fachkundige Hände überprüft werden. Experten empfehlen dies alle fünf bis sieben Jahre. Bei der Wartung werden die Uhren nicht nur überprüft, sondern bei Bedarf auch intensiv gereinigt und (neu) eingestellt. Eine nachweisliche Expertenpflege kann sich ebenso positiv auf den Verkaufspreis auswirken. (MIT/mc/hfu)