Ungarn räumt ein: Defizit 10% höher als geplant

Viktor Orban

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.

Budapest – Der finanziell angeschlagene EU-Mitgliedsstaat Ungarn hat ein höheres Haushaltsdefizit als zuletzt geplant. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums vom Montag lag der Fehlbetrag im abgelaufenen Jahr bei 1,73 Billionen Forint (etwa 5,5 Milliarden Euro). Das Defizit liege 252 Prozent über der ersten Jahresschätzung der Regierung in Budapest und zehn Prozent über der jüngsten Schätzung, hiess es weiter in der Mitteilung. Für den Schlussmonat Dezember meldete das Ministerium einen Fehlbetrag von 486,5 Milliarden Forint.

Zuvor hatte die EU-Kommission verkündet, dass sie derzeit prüft, ob eine Änderung des ungarischen Gesetzes über die Zentralbank gegen den EU-Vertrag verstösst. Die EU will so lange mit Ungarn nicht über Finanzhilfen sprechen, wie die Zweifel am ungarischen Zentralbankgesetz nicht ausgeräumt sind. Ungarn hat derzeit grosse Probleme, seine Staatsschulden zu finanzieren und ist akut von der Pleite bedroht.

Hohe Zinsen
Die nationale Währung verlor seit dem Sommer ein Fünftel ihres Wertes, und selbst kurzfristig kann sich das Land auf dem Geldmarkt nur für Zinsen von fast 10 Prozent neues Kapital leihen. (awp/mc/pg)

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