Union Bancaire Privée mit tieferem Halbjahresgewinn
Genf – Die Union Bancaire Privée (UBP) hat im ersten Halbjahr 2020 einen tieferen Gewinn erzielt, nachdem das Ergebnis im Vorjahr durch einen Immobilienverkauf gestützt wurde. Die verwalteten Kundenvermögen sanken durch den Pandemie-bedingten Einbruch an den Finanzmärkten und die Devisenentwicklung, wie das Genfer Bankhaus mitteilte.
Der Betriebsgewinn stieg in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent auf 130,6 Millionen Franken. Der Reingewinn der Vermögensverwaltungsbank ging jedoch um 8,2 Prozent auf 107,9 Millionen Franken zurück. Im Vorjahr hatte die Bank einen ausserordentlichen Ertrag aus dem Verkauf einer Liegenschaft in London erzielt, hiess es zur Begründung.
Stark volatile Finanzmärkte
Der Erfolg aus Geschäftstätigkeit lag 4,5 Prozent höher bei 533,2 Millionen Franken. Das sei hauptsächlich auf die gestiegene Handelsaktivität aufgrund der stark volatilen Finanzmärkte zurückzuführen, wie die UBP schreibt. Derweil verringerte sich der Betriebsaufwand leicht um rund 0,1 Prozent auf 360,9 Millionen Franken, wobei die Bank die strikte Kostenkontrolle als Faktor anführt.
Die Netto-Neugeldzuflüsse von total 3,7 Milliarden Franken hätten den Rückgang der verwalteten Kundenvermögen grösstenteils kompensierten können, heisst es weiter. Diese betrugen per Ende Juni 137,2 Milliarden und lagen damit 2,2 Prozent tiefer als zum Jahresende 2019 (140,3 Mrd).
Solide Finanzierung
Die Finanzlage der UBP sei mit einer Kernkapitalquote (Tier 1) von 27,5 Prozent und einer kurzfristigen Mindestliquiditätsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR) von 254,0 Prozent unverändert solide, schreibt die Bank weiter.
«In einem Umfeld, das von einem wirtschaftlichen Zwangshalt und einer beispiellosen Gesundheitskrise geprägt war, konnten wir die Nähe zu unseren Kunden bewahren und haben gleichzeitig in vielen Geschäftsbereichen ein hohes Mass an Aktivität erlebt», wird UBP-Chef Guy de Picciotto in der Mitteilung zitiert. Man dürfe aber die möglichen schweren Folgen für die Realwirtschaft nicht unterschätzen. In den kommenden Monaten will der CEO eine «relativ vorsichtige Anlagestrategie» verfolgen. (awp/mc/pg)