Frankfurt – Das Jahr 2021 war für Union Investment das erfolgreichste Geschäftsjahr seit der Unternehmensgründung 1956. Die Fondsgesellschaft erzielte neue Höchststände im Kundengeschäft. Der Nettoabsatz verdreifachte sich beinahe auf 40,5 Mrd. Euro (2020: 15,1 Mrd.). Das verwaltete Vermögen stieg auf 454,1 Mrd. Euro (2020: 385,9 Mrd. Euro) und das Ergebnis vor Steuern auf 1.235 Mio. Euro (2020: 649 Mio. Euro). „Zuflüsse in noch nie erlebter Grössenordnung, die positive Performance unserer Fonds und freundliche Börsen haben sich in unseren Geschäftszahlen niedergeschlagen“, sagte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft. „Wir können nach einer Dekade überproportionalen Wachstums heute über eine grosse Dynamik im genossenschaftlichen Fondsgeschäft berichten und haben damit unsere Position weiter gestärkt.
Das aktive Management kam auch 2021 zum Tragen und führte zu einer deutlichen Outperformance bei vielen Fonds. Mit Aktienfonds von Union Investment konnten Kunden in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt 11,9 Prozent pro Jahr und über zehn Jahre sogar 12,0 Prozent pro Jahr an Rendite nach Kosten erzielen. Mischfonds erreichten über fünf Jahre eine Rendite von 3,6 Prozent bzw. über zehn Jahre von 4,7 Prozent netto pro Jahr. „Diese Ergebnisse belegen die hohe Leistungsfähigkeit des aktiven Fondsmanagements“, sagte Reinke.
Nettoabsatz im Privatkundengeschäft mehr als verdoppelt
Viele Kleinsparer haben im vergangenen Jahr den Investmentfonds für sich entdeckt. „Seit 69 Monaten in Folge frisst die Inflation die Zinserträge auf, und mit dem jüngsten Anstieg der Teuerungsrate verschärft sich die Situation für Sparer weiter“ erklärte Reinke. Durch diesen spürbaren Vermögensverlust wird aus dem Nachdenken über eine zeitgemässe Geldanlage ein Handeln. „Die Geldanlage wird nicht nur neu gedacht, sie wird neu und ausgewogener umgesetzt“, führte der Vorstandsvorsitzende aus. So stieg der Nettoabsatz mit privaten Anlegern im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Doppelte auf 19,7 Mrd. Euro (2020: 8,8 Mrd. Euro) und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Der Bestand im Privatkundengeschäft erhöhte sich auf 210,0 Mrd. Euro (2020: 173,8 Mrd. Euro). „Dieses sehr gute Absatzergebnis werten wir als Bestätigung unserer Arbeit und zugleich als Ausdruck der engen Partnerschaft mit den Genossenschaftsbanken, für die ich mich herzlich bedanke“, betonte Reinke.Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses standen erneut Substanzwerte. So flossen Aktienfonds 7,0 Mrd. Euro netto zu (2020: 3,8 Mrd. Euro). Mischfonds verbuchten ein noch stärkeres Neugeschäft von 10,5 Mrd. Euro (2020: 4,1 Mrd. Euro) und Offene Immobilienfonds verzeichneten Nettozuflüsse von 2,2 Mrd. Euro (2020: 2,1 Mrd. Euro). Dabei fokussierten sich private Sparer noch stärker auf nachhaltige Anlageprodukte als bisher. Der Anteil nachhaltiger Fonds am Nettomittelaufkommen privater Gelder erhöhte sich im Verlauf des letzten Jahres auf 60 Prozent. Vor drei Jahren waren es noch 9 Prozent.
Einmal mehr erwiesen sich die klassischen Fondssparpläne als tragende Säule des Neugeschäfts. 2021 wurden so viele Fondssparpläne eröffnet wie nie zuvor. Es kamen 584.000 Neueröffnungen netto hinzu und damit 34 Prozent mehr als im Vorjahr (2020: 437.000). Zwei Dinge freuten Reinke dabei besonders: Einerseits waren 62 Prozent der Neuverträge Aktienfondssparverträge, andererseits werden die Kunden immer jünger. „Ein Drittel unserer Sparplanneukunden ist jünger als 27 Jahre. Was früher das ‚Jeans-Sparbuch‘ für die jüngere Generation war, ist heute der Fondssparplan“, führte der Vorstandsvorsitzende weiter aus. Mit den klassischen Sparplänen, den Riester-Sparplänen und dem VL-Sparen verwaltet Union Investment nunmehr 6,3 Millionen Fondssparpläne (2020: 5,7 Millionen).Neugeschäft mit institutionellen Kunden erstmals über 20 Milliarden Euro.
Auch das Geschäft mit institutionellen Anlegern war im abgelaufenen Jahr von einer hohen Dynamik geprägt. Hier kam es mit einem Nettomittelaufkommen von 20,8 Mrd. Euro (2020: 6,3 Mrd. Euro) ebenfalls zu einem neuen Absatzrekord. Folglich erhöhte sich der Bestand im institutionellen Geschäft auf 245,1 Mrd. Euro (2020: 212,1 Mrd. Euro). „Zum positiven Geschäftsverlauf trugen 59 neu gewonnene Kunden aus dem genossenschaftlichen und nicht-genossenschaftlichen Bereich im In- und Ausland bei“, erklärte Reinke. Auch wenn das Portfoliomanagement weiterhin den Kern der Tätigkeiten für professionelle Anleger bildet, so reicht es allein immer weniger aus. Denn das institutionelle Geschäft hat sich gewandelt. „Rentabilität, Liquidität, Risikomanagement, Nachhaltigkeit, Regulierungsanforderungen und Reporting – das Spannungsfeld, mit dem institutionelle Kunden konfrontiert sind, erfordert immer mehr individuelle Lösungen“, erläuterte Reinke. Deutlich wurden die individuellen Kundenansprüche auch dadurch, dass Spezialfonds mit Zuflüssen von 18,2 Mrd. Euro 88 Prozent des gesamten Neugeschäfts dieser Kundengruppe ausmachten. Zudem rückten 2021 Alternative Investments und Immobilienspezialfonds gegenüber traditionellen Wertpapieranlagen stärker in den Fokus des Kundeninteresses. Ihr Anteil am gesamten Nettoabsatz bei institutionellen Kunden betrug 44 Prozent.
Weiter dynamisches Wachstum bei nachhaltigen Geldanlagen
Das Thema Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Standard. So investieren bereits 78 Prozent der institutionellen Anleger in Deutschland nachhaltig. Vor diesem Hintergrund ist der Bestand an nachhaltigen Anlagen auch bei Union Investment deutlich gewachsen. Im Wertp gten Volumina auf 88,1 Mrd. Euro (2020: 61,2 Mrd. Euro). Hinzu kamen Offene Immobilienfonds, die seit dem 1. November 2021 als Produkte nach Artikel 8 der OffVO geführt werden. Sie wiesen zum Jahresende einen Bestand von 37,5 Mrd. Euro auf, sodass Union Investment ein Volumen nachhaltiger Anlagen von insgesamt 125,6 Mrd. Euro verwaltete. Reinke kündigte an, aufgrund der hohen Nachfrage die Palette nachhaltiger Lösungen auch 2022 weiter auszubauen. Er betonte allerdings, dass Nachhaltigkeit kein Zustand sei, sondern ein Prozess. Man erreiche nur wenig, wenn man sich als Asset Manager einzig auf bereits nachhaltige Firmen konzentriere. „Der Hebel für die Einsparung von Treibhausgasemissionen ist viel grösser, wenn wir auch in Unternehmen investieren, die sich glaubhaft nachhaltiger ausrichten und ihre Ziele verlässlich verfolgen“, führte der Vorstandsvorsitzende aus. Durch diese Ausrichtung der Investmentstrategie sei der CO2-Fussabdruck aller Wertpapierportfolios von Union Investment seit 2019 spürbar reduziert worden. „Bis 2050 wollen wir komplett klimaneutral investieren“, gab Reinke die Richtung vor.
Zum Schluss der Jahrespressekonferenz zog der Vorstandsvorsitzende folgendes Fazit: „Wir haben nach einer Dekade des überproportionalen Wachstums noch einmal nachgelegt und unsere Marktposition deutlich gestärkt. Wir haben im Jahr 2021 quantitativ und qualitativ Aussergewöhnliches erreicht. Die Trends sprechen weiter für die Fondsanlage und das aktive Management. Deshalb bleibt das genossenschaftliche Fondsgeschäft ein Wachstumsmodell“, schloss Reinke. (Union Investment/mc/ps)