Auf den Punkt gebracht von Dr. Jörg Zeuner, Chefökonom Union Investment
Nun sind erstmals die Auswirkungen der Pandemie für das Wirtschaftswachstum konkret sichtbar. Und sie sind ernüchternd: Um 6,8 Prozent ist das chinesische Bruttoinlandprodukt im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Das ist noch etwas schlechter als erwartet. Die Daten zeigen die drastischen wirtschaftlichen Folgen der Eindämmungsmassnahmen.
Doch es gibt auch ermutigende Signale: Die Industrieproduktion und die Investitionen haben sich im März bereits spürbar von ihrem vorangegangenen Einbruch erholt. Das kann zwar eine deutliche Konjunkturverlangsamung in diesem Jahr nicht verhindern. Die Stabilisierung lässt allerdings auf eine Erholungsbewegung in der zweiten Jahreshälfte hoffen, wenn auch in anderen Staaten die Infektionsraten beherrschbar geworden sind. Das Potenzial für eine Erholung ist allerdings durch die globale Rezession und den Kollaps des Welthandels klar begrenzt. Es gibt also Licht am Ende des Tunnels, der Weg dahin ist aber noch lang.