Urs Baumann wird Nachfolger von Martin Scholl bei der ZKB

Urs Baumann, CEO der Zürcher Kantonalbank. (Foto: ZKB)

Zürich – Der Nachfolger von Martin Scholl an der Spitze der Zürcher Kantonalbank (ZKB) ist gefunden. Urs Baumann wird per 1. September 2022 neuer Vorsitzender der Generaldirektion der grössten Schweizer Kantonalbank. Scholl hatte bereits im Mai seinen Rücktritt per Ende August 2022 angekündigt.

Urs Baumann stosse bereits zum 1. Juni als Mitglied der Generaldirektion zur Kantonalbank, teilte die ZKB am Donnerstag mit. Damit solle ein reibungsloser Übergang in der operativen Leitung der Bank sichergestellt werden. Die Ernennung Baumanns sei das Resultat eines «sorgfältigen und mehrstufigen Auswahlprozesses», heisst in der Mitteilung.

Baumann leitet seit 2015 die auf «Impact Investments» spezialisierte Blue Earth Capital mit Sitz in Zug. Er verfügt laut der Mitteilung über 20 Jahre Erfahrung bei «globalen, regionalen und nationalen Finanzunternehmen». So war er nach einer Tätigkeit als Berater bei McKinsey unter anderem bei Swisscard, der britischen Barclays wie auch bei der Bellevue Gruppe tätig gewesen. Er werde seinen Wohnsitz vom schwyzerischen Schindellegi in den Kanton Zürich verlegen, schreibt die ZKB.

Perfekter Zeitpunkt
Martin Scholl wird 2022 die operative Leitung der ZKB nach 15 Jahren als CEO abgeben. Es sei der «perfekte Zeitpunkt», das Steuer in naher Zukunft an die nächste Generation zu übergeben, hatte der 59-jährige im Mai seinen Rücktritt begründet.

Sein Nachfolger Baumann werde eine starke Zürcher Kantonalbank übernehmen, wird Scholl nun in der Mitteilung zitiert. Die ZKB werde die strategischen Projekte der Bank mit «Hochdruck weiterführen», um auch im nächsten Jahr ein gutes Jahresergebnis zu erzielen.

Engagement für Nachhaltigkeit
Die ZKB sei «solid aufgestellt und hervorragend positioniert», sagte Baumann in einem am Donnerstagabend online veröffentlichten Interview mit der NZZ. «Sie braucht keine radikale Neuausrichtung», gab er sich überzeugt. Als künftiger CEO wolle er auf den bestehenden Stärken aufbauen, die Diversifikation weiterentwickeln und das Wachstum beschleunigen.

Gleichzeitig sei es wichtig, dass eine Firma nicht bloss Profit mache, sondern sich aktiv für die Gesellschaft und die Nachhaltigkeit engagiere, betonte Baumann. Als Finanzinstitut gebe es einen grossen Hebel: Die ZKB verwalte ein Kundenvermögen von 391 Milliarden Franken. «Wenn es uns gelingt, mehr von diesem Geld nachhaltig zu investieren, können wir für die Gesellschaft einen enormen Mehrwert leisten.» (awp/mc/ps)

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