US-Behörden wollen bis Donnerstag neue Bankdaten
Zürich – Die Schweizer Banken müssen offenbar schneller als geplant neue Angaben über ihr Geschäft mit US-Kunden an das US-Justizministerium und die US-Steuerbehörde liefern. Bereits morgen Donnerstag bis US-Börsenschluss müssen die Daten bei den Behörden eintreffen, schreibt die «Handelszeitung» mit Bezug auf Dokumente, die bei Banken zirkulieren.
Die USA würden insbesondere nähere Angaben über die Anzahl von Kunden verlangen, die mutmasslich Steuerbetrug oder Steuerhinterziehung begingen, heisst es weiter. So müssen die Banken offenlegen, in welchem Ausmass US-Kunden Off-shore-Finanzvehikel etwa auf den British Virgin Islands genutzt haben. Die Amerikaner interessiere auch, wie viele US-Kunden das Steuerformular W-9 nicht unterschrieben haben und die Anzahl Kunden, die US-Aktien in ihren Portfolios hielten.
Daten-Lieferung bis 14.00 Uhr ans SIF
Zu den zehn unter Druck stehenden Banken gehören unter anderem die Credit Suisse, Julius Bär, Wegelin und die Basler Kantonalbank. Eine Kopie der an die USA gelieferten Daten müssen die Institute ebenfalls bis morgen um 14 Uhr an das federführende Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen (SIF) in Bern abgeliefert haben, so die Zeitung weiter. Für Credit Suisse war die Frist bereits am 19. September abgelaufen.
Finma will ebenfalls Auskunft
Weiter mache auch die Finma vorwärts. Sie wolle wissen, welche juristischen Risiken die betroffenen Banken in den USA eingegangen sind. Sie habe diese deshalb aufgefordert, über ihr US-Geschäft Rechenschaft abzulegen. Die Finma prüft, ob Schweizer Recht verletzt worden ist. (awp/mc/pg)