US-Börsenbetreiber CME Group kündigt Terminkontrakte auf Bitcoin an

US-Börsenbetreiber CME Group kündigt Terminkontrakte auf Bitcoin an
Terrence Duffy, Chairman und CEO CME Group. (Foto: CME)

Chicago – Der weltweit grösste Börsenbetreiber hat am Dienstag die Einführung von Terminkontrakten auf die Kryptowährung Bitcoin angekündigt. Die Chicago Mercantile Exchange Group (CME) will bis zum Jahresende den Handel mit Futures auf Bitcoins aufnehmen, teilte die CME mit. Voraussetzung hierfür sei die Zustimmung aller zuständigen Behörden. Der Preis der Kryptowährung stieg daraufhin auf mehr als 6400 US-Dollar auf den höchsten Stand seiner Geschichte. Der Aktienkurs von CME zeigte sich hingegen unbeeindruckt.

Die Terminkontrakte auf die Kryptowährung sollen den Plänen zufolge in bar abgerechnet werden. Hierfür ermittelt der Börsenbetreiber einmal täglich einen auf US-Dollar basierenden Referenzwert. Der Handel mit den Kontrakten unterliege den Regeln der CME.

Den weiteren Angaben zufolge beläuft sich der Marktwert aller Kryptowährungen mittlerweile auf 172 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen etwas mehr als die Hälfte auf Bitcoins. Mit der Einführung von Derivaten wie Terminkontrakten oder Optionen auf Kryptowährungen würden diese für institutionelle Investoren deutlich besser handelbar.

Future-Pläne der CME treiben Bitcoin auf über 6400 Dollar
Der Bitcoin-Höhenflug geht angesichts von Plänen der CME zur Schaffung eines geregelten Handelsplatzes für Krypto-Währungen weiter. Das Internet-Geld stieg am Dienstag zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent auf über 6400 Dollar pro Einheit und war damit so teuer wie nie zuvor.

Das Geschäft mit Cybergeld boomt derzeit. Bitcoin ist das grösste und bekannteste davon. Allein seit Jahresbeginn ist ihr Wert um 555 Prozent gestiegen – allerdings nicht ohne starke Schwankungen.

So war der Kurs pro Bitcoin Mitte September auf 3000 Dollar eingebrochen, nach rund 5100 Dollar zu Beginn des Monats. Zuvor hatte der Chef der US-Grossbank JP Morgan die Währung als «Betrug» bezeichnet und die chinesischen Behörden verboten Börsengänge von Krypto-Währungen.

Für diese Währungen steht keine Regierung oder Zentralbank ein. Ihr Kurs wird allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Geschaffen wird das Geld von Nutzern, deren Computer dafür komplexe Algorithmen berechnen.

Da Beträge schnell und anonym transferiert werden können, ist das Geld auch für Nutzer interessant, die illegale Geschäften betreiben oder Kapitalkontrollen umgehen wollen. Gleichwohl beschäftigt sich inzwischen nahezu jede grössere Bank weltweit mit dem Computergeld und der dahinter stehenden Technologie Blockchain. (awp/mc/ps)

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