US-Börse Bats gibt IPO nach Albtraum-Start wieder auf

Joe Ratterman

Bats-CEO Joe Ratterman.

New York – Die US-Börse Bats hat am Freitag nach einem katastrophalen ersten Handelstag seinen Börsengang wieder abgesagt. Das Börsendebüt der drittgrössten Börsenhandels-Plattform der USA war von Pleiten, Pech und Pannen begleitet, bis die Unternehmensleitung die Notbremse zog und den Rückzug von der Börse kurz vor Handelsschluss am Freitag bekannt gab. Genau an ihrem ersten Handelstag verursachten technische Probleme bei der alternativen Handelsplattform unter anderem Probleme bei der Apple-Aktie – was schliesslich zum Ende der eigenen Börsenpläne führte.

Die Bats-Aktien waren für 16 Dollar am unteren der Ende der Spanne ausgegeben worden und starten am heutigen Handelstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg mit 15,25 Dollar rund fünf Prozent schwächer. Rund 6,3 Millionen Aktien wurden an die Börse gebracht. Im Handelsverlauf wurde das Papier dann überraschend ausgesetzt. Händler berichteten, dies sei wegen Sorgen um Probleme bei der Handelsabwicklung auf der Bats-Börse (Bats = Better Alternative Trading System) passiert.

Handelsunterbrechung wegen zu grosser Kurschwankungen
Einem Händler aus Frankfurt zufolge hat Bats rund zehn Minuten vor dem Apple-Desaster eine Nachricht verschickt, dass Probleme in dem System bei Aktien mit den Börsenkürzeln zwischen A und BF untersucht würden. Laut Bloomberg wurde dann ein Umsatz von 100 Apple-Aktien auf der Handelsplattform Bats zu 542,80 Dollar gemeldet. Dieser Kurs lag rund neun Prozent unter dem aktuellen Kursniveau. Entsprechend löste das mittlerweile annullierte Geschäft eine Handelsunterbrechung bei Apple wegen zu grosser Kurschwankungen in der Aktie aus. Auch die eigene Bats-Aktie (Kürzel BATS) war betroffen. Aufgrund der Fehler brach das Papier zeitweise auf wenige Cent ein, bevor der Handel auch hier unterbrochen wurde. Die fehlerhaften Handels-Ausführungen werden nun untersucht. Der Fernsehsender CNBC sprach in seinem Facebook-Auftritt von einem «Albtraum» zum Handelsstart der Bats-Aktie.

Untersuchung auch im Zusammenhang mit «Flash-Crash»

Bats wurde 2005 mit 13 Mitarbeitern gegründet und vor allem von Banken als Alternative zu den etablierten Handelsplätzen aufgebaut. Im Februar hatte die amerikanische Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung bestimmter Geschäfte von Bats im Zusammenhang mit dem sogenannte «Flash-Crash» im Mai 2010 ankündigt. (awp/mc/ps)

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