Ausfallprämien auf US-Staatsanleihen steigen weiter
Frankfurt – Die Kreditausfallversicherungen für amerikanische Staatsanleihen halten sich angesichts des politischen Dauerstreits um Haushalt und Schuldengrenze auf erhöhtem Niveau. Allerdings liegen sie deutlich niedriger als während des letzten Budgetpokers vor zwei Jahren. Am Mittwoch kostete eine Ausfallversicherung (CDS, Credit Default Swap) für US-Staatsanleihen mit fünfjähriger Laufzeit etwa 40 Basispunkte beziehungsweise 0,40 Prozent der versicherten Summe. In der vergangenen Woche war die Prämie mit fast 45 Basispunkten in Richtung des höchsten Stands im laufenden Jahr geklettert.
Seit der Konflikt um die Staatsfinanzen zwischen Demokraten und Republikanern wieder entflammt ist, und die Frist für die Erhöhung der Schuldendecke näher rückt, haben die Kosten für die Ausfallversicherungen stark zugelegt. Vor einem Monat hatten sie noch bei lediglich 20 Basispunkten gelegen. Trotz des deutlichen Anstiegs bleibt das Niveau sowohl im internationalen als auch im historischen Vergleich gering. Andere akut von der Zahlungsunfähigkeit bedrohte Staaten wie Argentinien liegen massiv darüber. Bei Anleihen von Euro-Krisenländern wie Spanien oder Italien, bei denen ein Zahlungsausfall derzeit kein Thema ist, sind die Versicherungsprämien ebenfalls viel höher.
Kosten bei US-Staatspapieren aber noch recht überschaubar
Auch absolut betrachtet sind die Kosten bei US-Staatspapieren noch recht überschaubar: Eine Versicherungsprämie von für US-Verhältnisse relativ hohen 45 Basispunkten bedeutet, dass zur Absicherung einer Anleihe mit einem Nennwert von beispielsweise 10.000 Dollar ein jährlicher Betrag von 45 Dollar fällig wird. Als den USA im Sommer 2011 schon einmal die Zahlungsunfähigkeit drohte, weil sich die Parteien lange nicht auf eine Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze einigen konnten, stiegen die CDS-Prämien bis auf fast 70 Basispunkte an. Von diesem Level ist man heute weit entfernt. (awp/mc/cs)